Die Stadtwerke Neuss haben drei neue Elektrobusse im Furhpark. Zwei Citea SLF-120 Electric und ein Citea SLFA-180 Electric wurden bei VDL Bus & Coach im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung gekauft. Die Fahrzeuge kosten insgesamt 1,8 Millionen Euro. Die Busbeschaffung wird vom Land NRW mit über 700.000 Euro gefördert. „Klimaschutz und Luftreinhaltung auf der einen und ökonomische Aspekte auf der anderen Seite schließen sich nicht aus. Den Beweis bringen mit der Anschaffung der drei reinen Elektrobusse von VDL erneut. An unserem Ziel, die Busflotte in den kommenden Jahren zu elektrifizieren, halten wir weiter fest“, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Lommetz bei der Inbetriebnahme der E-Busse.
Die drei neuen E-Busse werden drei ältere Busse mit Ver-brennungsmotor ersetzen. Bei einer Laufleistung von durchschnittlich 50.000 Kilometern pro Bus versprechen sich die Stadtwerke eine CO2-Einsparung von 165 Tonnen sowie eine Reduktion des Dieselverbrauchs von 62.500 Liter jährlich. Die im Stadtverkehr emissionsfreien Fahrzeuge spielen auch im integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Neuss eine wichtige Rolle, „denn für eine lärm- und abgasfreie Mobilität in den Städten sind elektrische Busse unverzichtbar“, ist sich Reiner Breuer, Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke, sicher. „Der öffentliche Personennahverkehr kann nicht nur seinen Anteil leisten, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und die CO2-Emissionen zu senken, darüber hinaus wollen wir auch den Lärmpegel reduzieren und die Qualität der Atemluft verbessern“, so Breuer weiter.
Geladen werden die drei E-Busse künftig auf dem Betriebshof an der Moselstraße. Hierfür wurde bereits 2018 eine Trafostation mit 800 kW und zugehöriger Ladeinfrastruktur aufgebaut. In Kürze wird diese ergänzt um ein Dachladesystem mittels Pantograph – einem Ladearm auf dem Fahrzeug, welcher sich auf Knopfdruck mit der Ladevorrichtung unter dem Hallendach verbinden kann. „Die Batterien der Busse haben eine Kapazität von 420 bzw. 350 kWh“, erläutert Uwe Koppelmann, Bereichsleiter Nahverkehr bei den Stadtwerken, den Ladeprozess. „Bei einer zu 80% entleerten Batterie rechnen wir mit einer Vollladezeit von bis zu vier Stunden bei den Standardwagen und bis zu sechs Stunden bei dem Gelenkfahrzeug. Das Teilladen über den Pantographen hingegen benötigt weniger Zeit.“ Angestrebt werden Reichweiten im durchschnittlichen Fahrbetrieb von stabil mehr als 250 km zwischen zwei vollständigen Ladevorgängen.
Aufgrund ihres Antriebs über einen Elektromotor ist die Geräuschentwicklung erheblich leiser als beim Betrieb mit einem Dieselmotor. Fahrgeräusche durch den Fahrtwind und Abrollgeräusche der Räder sind weiterhin vorhanden. Neben anderen Strecken im Stadtgebiet soll zunächst schwerpunktmäßig die Linie 842, die das Rheinparkcenter, die Innenstadt und das Lukaskrankenhaus miteinander verbindet, mit den Elektrobussen betrieben werden. Für die Beheizung und Kühlung sorgt ein Wärmepumpensystem. Zudem wurden die Fahrzeuge sowohl mit WLAN als auch mit einer Videoüberwachung ausgestattet. Wie alle Busse, die die Stadtwerke neu beschaffen, verfügen sie außerdem über einen sogenannten „Sideguard“. Das bedeutet, über eine kleine Außenkamera erhält der Busfahrer akustische und optische Warnsignale, wenn sich zum Beispiel ein Radfahrer an der Seite des Busses im toten Winkel befindet. (StadtwerkeNeuss/VDL/PM/Sr)