Wie Martin Fischle von MF-Modellbau mitteilt, hat Neo Scale Models jetzt endlich den Neoplan Jumbocruiser im Maßstab 1/43 ausgeliefert. Der Modellbus wurde vor fünf Jahren auf der Spielwarenmesse als Handmuster vorgestellt, die späte Auslieferung ist nach Angaben von Neo Scale Models den Veränderungen in der Fertigung in Fernost und der Überarbeitung der Formen geschuldet. Egal, rechzeitig zum 40.sten Jubiläum des Busses ist das Modell da. Wer genau hinsieht, der erkennt, dass das Modell jetzt sozusagen einen Zwitter darstellt: Die ersten Handmuster zeigten den Prototyp des Jumbos 1975. Dann haben die Modellmacher den Nachläufer abgeändert und dem Radstand der Serie angepasst. Leider hat man aber nicht den Motorwagen mit angepasst: Hier hätte man das Fahrerfenster und das Fenster der ersten Türe ändern müssen, wie das ab Modelljahr 1976 bei den Neoplan Doppeldeckern üblich war. Der Modellbus ist also die Kombination aus Motorwagen 1975 und Nachläufer 1976, was es im Original so nie gab. Allerdings macht das Modell so einen grandiosen Eindruck, dass man diesen Fehler wohl verzeihen darf. Nicht zu verzeihen für echte Neoplan-Enthusiasten ist die Ausgestaltung des Nachläufer-Unterdecks mit einer Reisebestuhlung. Hier war bei allen Jumbocruisern der Mittelmotorbauart eine Bar eingebaut! Mit der Auswahl des N 138/4 setzt Neo Scale Models einem Meilenstein aus der Neoplan-Geschichte um, Glückwunsch zu diesem tollen Modellbus! Der größte Reisebus der Welt wurde auf Grundlage des Skyliners, einem Reisebus-Doppeldecker von Neoplan, entwickelt. Auf der IAA im Jahre 1975 stellte Neoplan dann den Doppelstock-Gelenk-Reisebus vor, dessen Ausmaße schon damals beeindruckten: 18 m Länge sowie 2,5 m Breite und 4 m Höhe waren seinerzeit das zulässige Höchstmaß. Trotz seiner Länge betrug der Wendekreis nur 24 m. Der Omnibus war als Luxusreisebus für Fernreisen konzipiert. 100 Fahrgäste reisten bei 800 mm Sitzabstand komfortabel mit Küche, Bar und Toilette sowie Clubraum im Nachläufer. Insgesamt wurden von 1975 bis 1991 elf Einheiten gebaut, zehn davon von 1975 bis 1986 mit dem ursprünglichen Konzept der Motoranordnung: Dieser wurde vor und unter dem Gelenk verbaut, so dass ein Übergang nur im oberen Deck möglich war. Der elfte Jumbocruiser wurde auf Kundenwunsch für einen belgischen Betrieb als Schubgelenkbus ausgeliefert. Vorbild für den Modellbus war der dritte Jumbocruiser, der im März 1976 an die Firma Hallo Reisen aus Essen übergeben wurde. Hier geht es zum Onlineshop von MF-Modellbau.
Der größte Reisebus der Welt
7. Juli 2015