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Klaus Sedelmeier (2. v.l.) vor Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo), Andreas Schwarz, MdL, und Cem Özdemir, MdB, (v.l.n.r). Foto: WBO

Anlässlich der 72. Jahreshauptversammlung des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle zeigte sich der Vorsitzende Klaus Sedelmeier über die aktuellen Entwicklungen besorgt. Er betonte die Bedeutung der privaten Omnibusunternehmer, sprach aber gleichzeitig die großen Probleme der Branche in Baden-Württemberg an. Insbesondere die Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in einigen deutschen Städten kritisierte Sedelmeier vor Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo), Andreas Schwarz, MdL, und Cem Özdemir, MdB, deutlich: „Ich möchte hervorheben, was in der Hysterie der öffentlichen Debatte allzu oft unterschlagen wird: Das Problem ist der Diesel-Pkw, der Bus dagegen ist die Lösung des Problems! … Deshalb mein Appell: Verschonen Sie Busse von Fahrverboten; die Luftqualität wird es Ihnen danken!“ Bei den Diskussionen über das so genannte Mobility-Package im Europarat, bei dem es vorgeblich um die Verbesserung der Situation der Lkw-Fernfahrer gehen sollte, wurden kürzlich alle Hoffnungen der Omnibusunternehmer auf eine Abgrenzung zum Güterverkehr zunichtegemacht. Die Entwicklungen bei den Lenk- und Ruhezeiten, der Entsenderegelung sowie der drohenden Busmaut kritisierte Sedelmeier in seiner Rede: „Eine Busmaut ist klima- wie sozialpolitisch schädlich. Im Personenverkehr steht der Bus in direkter Konkurrenz mit dem Pkw und weist ohne jeden Zweifel die deutlich bessere Klimabilanz auf. Sehr geehrter Herr Özdemir, … wir bitten Sie, die Busmaut aus guten Gründen im Deutschen Bundestag ebenfalls abzulehnen.“ Der durch die Landesregierung vorangetriebene Paradigmenwechsel in der ÖPNV-Finanzierung, in Verbindung mit zunehmendem Ausschreibungswettbewerb im ÖPNV, erhöht den Druck auf die privaten Omnibusunternehmen. Sedelmeier machte hier deutlich: „Es sind Landräte und Kreistage, die mit ihrer Politik vor Ort Existenzen gefährden, weil Unternehmen wegradiert werden, Infrastrukturen entwerten, indem ein Betriebshof vor Ort kein Vorteil mehr ist, und den Fahrerberuf vollends unattraktiv machen, weil ein Arbeitsplatz in einer Vergabewelt nicht mehr sicher ist.“ Er forderte eine Rückkehr zu einer Diskussion „auf Augenhöhe“ sowie die konkrete und wirkungsvolle Umsetzung des „Bündnis für den Mittelstand“. Seinen Kolleginnen und Kollegen gab er auf den Weg: „Wir brauchen alle ein Stück Zuversicht und ganz besonders Entschlossenheit, die Dinge nicht einfach laufen zu lassen, sondern kraftvoll anzupacken!“ Bei der Jahrestagung der Mitgliedsunternehmen des WBO in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle stellten sich der Vorsitzende des WBO, Klaus Sedelmeier, und der Kassier, Matthias Knisel turnusmäßig zur Wiederwahl. Beide wurden für weitere drei Jahre in ihrem Amt bestätigt.

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