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Jan Antonín Bata hat sich seinen ganz eigenen Bus bauen lassen… Foto: Autocult

Neues von Autocult im Maßstab 1/43: Jan Antonín Bata war Firmenpatriarch des gleichnamigen Schuhimperiums und wollte jede verfügbare Zeit in irgendeiner Weise sinnvoll nützen. Er wünschte sich, seine Geschäftsfahrten aktiv nutzen zu können und in seinen Vorstellungen kristallisierte sich schon bald ein fahrbares Büro heraus.

Er und Josef Sodomka jr. wurden sich um 1935/36 einig, ein solches Fahrzeug zu realisieren. Der Inhaber der gleichnamigen, tschechoslowakischen Karosseriefirma mit erstklassigem Ruf entledigte dazu einen Lastwagen vom Typ BB aus der US-amerikanischen Fertigung von Ford komplett seines Blechkleids und schuf einen vollkommenen neuen Aufbau.

Im Inneren wurde durch seine Aufteilung der Zweck als Reise, Arbeits- und Konferenzwagen deutlich, denn es gab fest eingebaute Schreibtische mit integrierten, ausklappbaren Schreibmaschinen. So genannte Reisestühle luden zum Lesen oder Diskutieren ein, und wenn es spät abends wurde, konnte der gesamte Innenraum auch zu einem Schlafabteil umgebaut werden. Eine Couch und diverse Einbauschränke waren ebenfalls vorhanden.

In der äußeren Optik passte die Firma Sodomka das fahrbare Büro in eine aerodynamisch durchdachte Karosserie ein. Das rundlich abfallende Heck entsprach genauso dem modernen Zeitgeist wie auch die abgedeckten hinteren Räder oder die Ausprägung einer nur noch sehr minimalen Motorhaube.

Über die Nutzung seines persönlichen Vans ist nichts bekannt, im Zug der Konfiszierung von Fahrzeugen dürfte er mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges den Weg an die Front angetreten haben. Die Spur verlor sich, und er wurde höchstwahrscheinlich zerstört. Getreu des Marken- und Firmennamens Autocult hat es sich das Team um Thomas Roschmann zum Ziel gemacht, längst vergessene Automobile, die sich über ihre außergewöhnliche Form oder ihre innovative Konstruktion auszeichnen, in Miniatur umzusetzen.

Dabei geht es uns nicht nur um die Modellumsetzung, sondern auch um die jeweilige Geschichte und die Hintergrundinformationen, die man dem Sammler erzählen möchte. Autocult erweckt längst vergessene Modelle und Marken im Miniaturformat wieder zum Leben. Und das in einer limitierten Auflage von je weils nur 333 Modellen. (Autocult/PM/Sr)

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