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Dank Rekuperation bei der Bergabfahrt kann die durchschnittliche Tagesstrecke von 220 Kilometern ohne zwischenzeitliches Laden zurückgelegt werden. Foto: Mayrhofen

Andreas Kröll, Geschäftsführer der Christophorus Busbetriebs GmbH aus Mayrhofen, ist auf dem Weg in Richtung Mobilität 3.0: Ab 2023 werden jährlich 281.234 Kilometer mit Elektrobussen zurückgelegt, wie der Geschäftsführer errechnet hat. Und das bringe ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile, wie Andreas Kröll ergänzt: „Schon vor der aktuellen Teuerung im Energiepreissektor war es klar, dass in der Mobilität neue Wege beschritten werden müssen. Die Elektro-Mobilität hat dabei enormes Potenzial: Die Elektrobusse erleichtern die Arbeit unserer Mitarbeiter auf den doch sehr fordernden Gebirgsstrecken. Außerdem können wir mit dem Schritt in Richtung Mobilität 3.0 die jahrelange Partnerschaft mit dem Tourismusverband Tux-Finkenberg auch für die Zukunft festigen und damit ,enkeltaugliche Arbeitsplätze’ schaffen.”

Der Winter-, Sommer- und Kongresstourismus sorgt in Mayrhofen für etwa 1,3 Millionen Übernachtungen jährlich und macht die Marktgemeinde zum zweitstärksten Tourismusort in Tirol. Was passt das besser, als hier Elektrobusse auf die Linie zu schicken? Christophorus-Reisen hat den Lion’s City E von MAN getestet, denn immerhin liegen 1.200 Meter Höhenunterschied zwischen Start und Ziel. Nach den Probefahrten im alpinen Umfeld bescheinigten alle Beteiligten dem Elektrobus von MAN, dass der alltagstauglich sei – den ganzen Tag lang uneingeschränkt und ohne Nachladen wäre er im Einsatz gewesen. Für die Hin- und Rückfahrt auf der Schlegeis-Linie habe der Lion’s City E 12% der Akkukapazität benötigt. Damit könne der Bus dann den ganzen Tag ohne Nachladen eingesetzt werden, wie es aus Mayrhofen heißt.

„Die Herausforderungen, die die Topografie in der Region mit sich bringt, sind Teil der Lösung. Dank äußerst effizienter Rekuperation, also durch die Energierückgewinnung bei der Bergabfahrt, kann die durchschnittliche Tagesstrecke von 220 Kilometern ohne zwischenzeitliches Laden zurückgelegt werden“, sagt Lars Heydecker, MAN Truck & Bus.  Die Herausforderungen, welche die Topografie in der Gletscherregion Tux-Finkenberg mit sich bringt, sind nun Teil der Lösung, so Heydecker.

Wie notwendig neue Ansätze in der Mobilität sind, machen Klimakrise und Energieknappheit mehr als deutlich. Diese müssen jedoch ganzheitlich gedacht werden, damit sie auch ihre volle Wirkung zeigen können. So werden die vier neuen Busse für das Zillertal nicht nur mit Strom betrieben, was jährlich etwa 122.500 Liter an Dieselkraftstoff erspart. Auch die Ladeinfrastruktur selbst wird im Gesamtkonzept mitbedacht: Um nämlich die Stromversorgung für den Firmenstandort im Zillertal – und damit auch der neuen Elektrobusse – zu sichern, soll ein Stromlieferant den Zuschlag bekommen, der gänzlich auf erneuerbare Energien setzt. Dieser soll dann den Standort mit den 600 kW Strom versorgen, die unter anderem in die vier neuen Supercharger fließen – zu 100 % nachhaltig produziert.

Linienbusse haben in der Gletscherregion Tux-Finkenberg eine lange Tradition, mit dem Einsatz der vier Elektrobusse in diesem Jahr wird gleichzeitig auch der 50. Geburtstag der “Sportbusse” gefeiert: Vor einem halben Jahrhundert war das Angebot, Gäste und Einheimische gratis zu befördern, etwas völlig Neues. Seit 1973 haben die eingesetzten Busse 8.000.000 Kilometer zurückgelegt und etwa 65.000.000 Personen befördert. „Der Einsatz der Elektrobusse in der Region Tux-Finkenberg ist ein wichtiger Schritt im Jahrhundertprojekt der emissionsfreien oberen Seitentäler und lässt dieses Ziel in greifbare Nähe rücken“, so Willi Seifert, Geschäftsführer des Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. (MAN/ChristopherBusbetriebsGmbH/TVMayrhofen/PM/Sr)

 

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