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Daimler 3D-Druck

Daimler druckt Ersatzteile zukünftig auf Knopfdruck einfach aus. Foto: Daimler

Ja, es hört sich noch ungewohnt an, aber unmöglich ist es nicht: Daimler druckt die ersten Ersatzteile für den Lkw einfach auf Knopfdruck aus. Original-Ersatzteile für Mercedes-Benz Lkw, die auch noch nach vielen Jahren bestellt und geliefert werden; das ist im After-Sales von Mercedes-Benz Lkw schon lange Realität. Nun folgt der nächste Schritt: Im Bereich Customer Services & Parts setzt Mercedes-Benz Lkw modernste 3D-Druckverfahren für Kunststoff-Ersatzteile als Standard-Produktionsmethode ein. Ab September können bereits 30 Original-Ersatzteile aus dem 3D-Drucker schnell, wirtschaftlich, in beliebiger Stückzahl sowie in einer stets gleich­bleibenden Original-Herstellerqualität „auf Knopfdruck“ bestellt und geliefert werden („One Piece Demand“). Mit dem Einsatz der 3D-Druck-Technologie als innovatives State-of-the-Art-Produktionsverfahren im After-Sales nimmt Mercedes-Benz Lkw die Vorreiterstellung und Technologieführerschaft unter den globalen Lkw-Produzenten ein. „Gemäß unserem Markenversprechen ‚Trucks you can trust‘ setzen wir bei Ersatzteilen aus der 3D-Produktion die gleichen Maßstäbe in puncto Zuverlässigkeit, Funktionalität, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit wie bei Teilen aus herkömmlicher Fertigung“, sagt Andreas Deuschle, Leiter Marketing & Operations im Geschäftsbereich Customer Services & Parts Mercedes-Benz Lkw. „3D bietet jedoch deutlich mehr Möglichkeiten; wir werden die Fertigung von 3D-Druckteilen aus diesem Grund zügig weiter ausbauen.“ Bei Daimler werden bereits heute jährlich über 100 000 gedruckte Prototypenteile für die einzelnen Unternehmensbereiche hergestellt. „Wir profitieren von unserer umfassenden Erfahrung bei Daimler mit 3D-Druckprozessen im Prototypenbau“, so Andreas Deuschle. Die verfügbaren Ersatzteile bestehen aus hochwertigen Kunststoffkomponenten. Abdeckungen, Abstandshalter, Federkappen, Luft- und Kabelkanäle, Klammern, Auf­hängungen oder auch Steuerelemente sind nur einige Bespiele für die wirtschaftliche Ersatzteilproduktion in Top-Qualität, die der Einsatz des 3D-Druckverfahrens möglich macht. Die „gedruckten“ Ersatzteile entstehen mit modernsten 3D-Druckern auf Basis des Selective Laser Sintering (SLS)-Druckverfahrens. Für die hohen Qualitäts­standards von Mercedes-Benz Lkw sind die Prozessparameter von den Daimler Forschungs- und Vorentwicklungsbereichen optimiert und festgeschrieben worden. Jedes 3D-Ersatzteil kann vom Kunden anhand seiner spezifischen Ersatzteilnummer geordert werden, unter der es in den Bestellcode-Listen und den Ersatzteilkatalogen von Mercedes-Benz Lkw verzeichnet ist. Damit ist sogar nach mehreren Jahrzehnten eine schnelle Versorgung über die Mercedes-Benz Logistic Supply Chain über alle Vertriebsstufen bis hin zum Kunden gewährleistet – und zwar weltweit. Das umweltfreundliche und ressourcenschonende 3D-Druckverfahren spielt eine zukunftsweisende Rolle im After-Sales. Die Herausforderung im Ersatz­teilgeschäft liegt darin, die Versorgung auch für Baureihen sicherzustellen, die nicht mehr produziert werden. Dadurch befinden sich im Sortiment auch Ersatzteile, die pro Jahr nur in geringen Stückzahlen nachgefragt werden. Deren Produktion ist somit für Lieferanten zunehmend unwirtschaftlich – oftmals müssen Produktionsanlagen und Werkzeuge über Jahre hinweg vorgehalten und gewartet werden. Mit dem 3D-Druckverfahren gehören diese Herausforderungen der Vergangenheit an. Denn jedes 3D-Ersatzteil steht weltweit „on demand“ kurzfristig zur Verfügung. Der Druck selbst kann nach Eingang der Designdefinition und der Bestellung in kürzester Zeit erfolgen, sodass damit eine erhebliche Beschleunigung der Ersatzteilfertigung und -lieferung einhergeht. Da Ersatz- und Nachrüstteile auch nach langer Zeit anhand der gespeicherten Daten immer noch problemlos „nachgedruckt“ und ohne aufwendige Bevorratung geliefert werden können, ist darüber hinaus auch keine Lagerhaltung erforderlich. Zugleich werden Kosten, Ressourcen und Umwelt geschont, da keine Materialüberschüsse entstehen, deren Wiederverwertung oder Entsorgung sehr aufwendig ist.

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