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Local Motors hat einen 3-D-gedruckten Olli einem Crashtest unterzogen. Foto: Local Motors

Mit 40 km/h hat Local Motors hat einen 3-D-gedruckten Olli gegen die Wand gefahren. Foto: Local Motors

Vor fünf Jahren sorgte Local Motors mit der Aussage, einen rein elektrisch und autonom fahrenden Shuttle-Bus im 3-D-Druck-Verfahren herzustellen, für Aufsehen. Aber nur einige Bauteile des Olli stellen die Amerikaner mittels des 3-D-Drucks her – und das in rund zehn Stunden. Jetzt hat Local Motors den Olli mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h frontal gegen eine Wand fahren lassen, um zu zeigen, dass auch gedruckte Strukturen stabil genug für den Praxiseinsatz sind. Wer sich das von Local Motors produzierte Video auf der Website The Verge ansieht, der wird staunen: Beim Aufprall zerbrechen die Scheiben, eine Radaufhängung knickt ein und einige kleine Karosseriebauteile fliegen durch die Luft. Mehr passiert nicht, den simulierten Unfall bzw. Aufprall habe der Olli strukturell gut überstanden, wie es seitens Local Motors als Kommentar zum Video heißt. Als erste Konsequenz hat Local Motors angekündigt, ab sofort auf Verbundglas zu setzen, sodass die vielen Glassplitter im Falle eines Falles der Vergangenheit angehören dürften. Ein zweiter Crashtest wurde mit 5 km/h durchgeführt, hierbei nahm Olli keine Schäden und sei voll funktionstüchtig geblieben, berichten die Amerikaner voller Stolz. Die Tests sollen die Sicherheit der 3-D-gedruckten Kabine zeigen. Der Mann hinter Local Motors, Jay Rogers, schwört auf den 3-D-Druck, denn er sieht den Vorteil, dass man so schneller und individueller sowie viel preiswerter auf Kundenwünsche reagieren können. Von Berlin aus wollte Local Motors das Europageschäft aufbauen – mit einer eigenen Produktion. Dafür wurde ein sogenanntes Labor eingerichtet, der Vorläufer einer Fabrik, in der dann gedruckt werden sollte. Die Amerikaner investieren rund zehn Millionen Dollar in eine solche Fabrik. Drei gibt es schon: in Phoenix, Las Vegas und Washington. Warum man sich aus Europa zurückgezogen hat, erklärt Local Motors nicht. Verkaufen wolle man hier schon, nur produzieren nicht.Und das, obwohl der Olli in Berlin nach wie vor unfallfrei unterwegs ist. Mit Hilfe gespeicherter Daten sowie mit Radar- und Lasersensoren fährt er auf dem Euref-Campus. Aktiver sind die Amerikaner in der Schweiz: Die Schweizerischen Bundesbahnen, das Unternehmen Mobility Carsharing, die Zugerland Verkehrsbetriebe, die Stadt Zug und das Technologiecluster Zug beteiligen sich an einem Projektversuch mit zwei Ollis. In Amerika hat sich Local Motors mit Goodyear verbündet, in Australien habe man auch schon Fuß gefasst, so die Amerikaner.

Local Motors druckt die benötigen Bauteile und kann so das Fahrzeug individulisieren. Foto: Local Motors

Local Motors Olli

Der Olli von Local Motors. Foto: Local Motors

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