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Gerade bei der Vielzahl der beförderten Menschen im Nahverkehr ist im Zusammenhang mit dem Coronavirus besondere Aufmerksamkeit angebracht. Foto: Schreiber, Montage: omnibus.news

Der nach dem Pandemieplan des Bundes durch Bundesinnenminister Horst Seehofer und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eingesetzte gemeinsame Krisenstab hat in seiner zweiten Sitzung verschiedene Beschlüsse gefasst, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Neben so genannten der Riskikobewertung von Großveranstaltungen und Maßnahmen im grenzüberschreitenden Verkehr hat die Bundespolizei angewiesen, dass in allen Zügen im Regional- und Fernverkehr Aussteigekarten auszufüllen sind, wenn Corona-Verdachtsfälle festgestellt wurden. Die deutsche Busbranche beteiligt sich aktiv am Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Das hat der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) am Donnerstag in Berlin stellvertretend bekanntgegeben. Auf so genannten Aussteigekarten sollen Kontaktdaten zu Fahrgästen aus den entsprechenden Ländern festgehalten werden. Mit der Maßnahme können Verbreitungswege nachvollzogen und Warnungen an eventuell Betroffene weitergegeben werden, wie BDO mitteilt. Der Mittelstandsverband stimmt sich dafür aktuell mit dem für die Umsetzung verantwortlichen Bundesverkehrsministerium in Hinblick auf die Einführung der sogenannten Aussteigekarte ab, nachdem der Krisenstab von Bundesgesundheitsministerium und Bundesinnenministerium dies angeregt hat. Die Mitgliedsunternehmen des BDO werden so schnell wie möglich über die abgestimmte Vorgehensweise informiert und mit den Vorlagen für eine solche Karte versorgt. Beim Einsatz der Aussteigekarten werden die Kontaktdaten von Fahrgästen aus Ländern mit starker Krankheitsverbreitung festgehalten und können eventuell in der Folge im Zuge der Eindämmung genutzt werden. Zuvor hatte der Krisenstab von Bundesinnen- und Bundesgesundheitsministerium bereits den Beschluss gefasst, dass Flugreisende, die aus China, Südkorea, Japan, Iran und Italien nach Deutschland zurückkehren, den Behörden ihren Aufenthaltsort melden sollen. Dieses System wird nun auch bei Busreisen umgesetzt. „Als Busbranche ist es uns wichtig, jetzt einen Beitrag zur Eindämmung der Krankheit zu leisten“, fasste BDO-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard am Donnerstag in Berlin zusammen. „Wir stehen dafür im engen Austausch mit dem Bundesverkehrsministerium und bringen die Einführung der Aussteigekarte voran. Unsere Mitglieder aus den mittelständischen Busunternehmen empfinden Tag für Tag eine große Verantwortung für ihre Fahrgäste. Das wird sich nun auch in den Aktivitäten zur Eindämmung des Coronavirus spiegeln. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir uns an den aktuellen Maßnahmen für einen bestmöglichen Schutz direkt und aktiv beteiligen.“ Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) unterstützt die Präventionsmaßnahmen der Bundesregierung ebenfalls, merkt aber auch in diesem Zusammenhang an, dass eine massenhafte Registrierung von Fahrgästen ist im Nahverkehr allerdings nicht möglich sei. Bei einer anonymisierten Massenbeförderung von täglich rund 30 Millionen Menschen in Bussen und Bahnen sei eine zwingende Registrierung der Reisenden nicht umsetzbar, so der VDV. Mit der Einschätzung des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn, dass Deutschland vor einer Epidemie stehe, rücken auch Eisenbahn-, Bus- und Bahnverkehre aus den vom Virus SARS-CoV-2-Virus („Coronavirus“) betroffenen Regionen in den Fokus. Der VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Es ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, ein Höchstmaß an Hygiene walten zu lassen und sensibel mit Fahrgästen umzugehen, die Krankheitssymptome zeigen. Wir unterstützen die Maßnahmen der Bundesregierung und bieten die Zusammenarbeit im gemeinsamen Krisenstab an. Gerade bei der Vielzahl der beförderten Menschen im Nahverkehr ist besondere Aufmerksamkeit angebracht. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass die Beförderung in Bus und Bahn ohne zwingende Registrierung erfolgt, also anonym. Dies ist ein entscheidender Unterschied etwa zum Luftverkehr. Der VDV setzt daher im Interesse der Fahrgäste auf eine umfassende Aufklärung durch die Verkehrsunternehmen über geeignete Verhaltensmaßnahmen, um präventiv und risikominimierend tätig zu werden.“ Nach aktuellem Stand wird der Coronavirus über Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Nicht durch Fahrscheine, Bargeld oder andere Gegenstände. „Das bedeutet, dass eine gesonderte Reinigung der Fahrzeuge keine Maßnahme zum Schutz vor dem Coronavirus darstellt“, so Christoph Kreienbaum, Pressesprecher der Hamburger Hochbahn.Die Berliner Tageszeitung “Der Tagesspiegel” hat 45 wichtige Fragen und Antworten online gestellt. Über die aktuelle Lage informiert das Bundesgesundheitsministerium (BMG). (BDO/BMG/VDV/PM/Sr)

Nicht nur im ÖPNV, sondern auch im Fernlinienverkehr ist jetzt besondere Aufmerksamkeit angebracht. Foto: Schreiber, Montage: omnibus.news

Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland durch die neue Atemwegserkrankung aus China wird von den Behörden sowie dem Robert Koch Institut (RKI) als aktuell weiterhin gering eingestuft (Stand: 28.2.). Diese Einschätzung kann sich kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern. Aktuelle Informationen zum Thema finden Sie unter den folgenden Links:

https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html

www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/ausbreitung-coronavirus-1716188

Folgende Tipps hat die BZgA zusammengestellt:

Regelmäßiges Händewaschen

  • Wenn Sie nach Hause kommen
  • Vor und während der Zubereitung von Speisen
  • Vor den Mahlzeiten
  • Nach dem Besuch der Toilette
  • Nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen
  • Vor und nach dem Kontakt mit Erkrankten
  • Nach dem Kontakt mit Tieren

Hände gründlich waschen

  • Hände unter fließendes Wasser halten
  • Von allen Seiten mit Seife einreiben
  • Dabei 20 bis 30 Sekunden Zeit lassen
  • Unter fließendem Wasser abwaschen
  • Mit einem sauberen Tuch trocknen

Hände aus dem Gesicht fernhalten und Hautkontakt vermeiden

  • Fassen Sie mit ungewaschenen Händen nicht an Mund, Augen oder Nase
  • Vorübergehender Verzicht auf Begrüßungen durch Umarmungen oder Händeschütteln

Richtig husten und niesen

  • Halten Sie beim Husten und Niesen Abstand von anderen und drehen Sie sich weg
  • Benutzen Sie ein Taschentuch oder halten die Armbeuge vor Mund und Nase
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