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Mobilitätslandrat Daniel Alfreider im Gespräch mit Gewerkschaftsvertretern im Rahmen der Neuordnung des ÖPNV Anfang März in Bozen. (Foto: LPA/Roman Clara)

In Italien ist die Lage nach dem Ausbruch des Coronavirus ernst. Zahlreiche Menschen sind infiziert, der Tourismus leidet. Die Regierung beschließt einschneidende Schritte. Im gesamten Staatsgebiet sind öffentliche Versammlungen sowie Theateraufführungen und Filmvorführungen ausgesetzt. Pubs, Diskotheken, Museen und Kulturzentren sind geschlossen. Restaurants und Bars bleiben unter der Bedingung, dass der Abstand von einem Meter zwischen den Personen eingehalten wird, bis 18 Uhr geöffnet. Die gleichen Bedingungen gelten für Supermärkte und Geschäfte. Ebenso bleiben alle Schulen- und Bildungseinrichtungen bis zum 3. April geschlossen. Die italienische Regierung hat damit die Bewegungsfreiheit im ganzen Land von oberster Stelle durch Premierminister Giuseppe Conte außer Kraft gesetzt. Am Montagabend kündigte er an, dass lediglich wenige Ausnahmen zugelassen seinen. Zudem erklärte Conte ganz Italien zum Sperrgebiet. Der Regierungschef rief am Montagabend dazu auf, landesweit auf Reisen zu verzichten. Er kündigte zudem ein Versammlungsverbot an, das am Dienstag durch ein Dekret in Kraft gesetzt werden soll. „Es wird nicht nur eine rote Zone geben“, sagte Conte auf einer Pressekonferenz: „Es wird Italien sein.“ Es gebe keine Zeit zu verlieren, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sagte Premierminister am Montag. „Unsere Gewohnheiten müssen sich ändern, wir müssen alle etwas aufgeben zum Wohl Italiens.“ Internationale Zug- und Flugverbindungen sowie der öffentliche Nahverkehr sollen nicht ausgesetzt werden (Stand 10.3.). Auch aud Südtirol gibt es etwas Neues von der Südtiroler Landesverwaltung: Das jüngste Dekret, das der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte in der vergangenen Nacht zur Eindämmung des Coronavirus unterzeichnet hat, zieht auch einige Änderungen für den öffentlichen Nahverkehr nach sich. Der für Südtirol zuständige Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider erklärte gegenüber den Medien: “Uns ist wichtig, die Gesundheit aller im Bereich Tätigen, aber auch der Fahrgäste zu schützen.” Der Landesrat appelliert an alle, soweit wie möglich auf Fahrten zu verzichten und – falls man dennoch unterwegs sein muss – sich an die Sicherheitsvorgaben zu halten. Das Mobilitäsressort hat am 10. März mehrere Maßnahmen getroffen: So wird der Ticketverkauf in allen Bussen eingestellt, die in die Zuständigkeit des Landes Südtirol fallen. Die Fahrgäste müssen sich vor Antritt der Fahrt mit gültigen Fahrscheinen ausstatten. Die Türen im vorderen Bereich der Busse werden in der Regel zum Schutz der Busfahrer nicht mehr für den Ein- und Ausstieg geöffnet. Hinter dem Busfahrer wird eine Abgrenzung mit einem entsprechenden Hinweisschild angebracht. Die Fahrgäste werden angehalten, einen entsprechenden Sicherheitsabstand untereinander einzuhalten und wenn möglich nicht zu Stoßzeiten mit den Bussen zu fahren. Auf Linien mit hoher Taktfrequenz ist es ratsam, sofern der Bus voll ist, auf den nächsten Bus zu warten. Die Betreiber werden angehalten, wo organisatorisch möglich, an den Endhaltestellen während der Pausen zusätzliche Reinigungen im Inneren des Busses z.B. an den Handläufen usw.  durchzuführen. In jedem Fall sind die allgemeinen Hygienerichtlinien zur Infektionsvorbeugung einzuhalten. Aktuell richtet sichder Nahverkehr in Südtirol neu aus. Die Qualität der Dienstleistungen, Wertschätzung der Arbeit und Vertretungsgarantien waren die Hauptthemen des Treffens zwischen Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider mit den Gewerkschaftsvertretern Richard Goller (ASGB), Pepi Ploner und Maria Rosaria Severino (FIT SGBCISL), Anita Perkmann (FILT CGIL), Artan Mullaymeri und Massimo Cuccato (Uiltrasporti). Alfreider erinnerte daran, dass derzeit ein neues Management-, Wirtschafts-, Organisations- und Verwaltungsmodell für den gesamten öffentlichen Mobilitätssektor entwickelt werde – einschließlich der Möglichkeit, Regeln neu zu definieren. Der Landesrat unterstrich, dass die Mobilität in Südtirol “in eine neue Ära tritt: ganz im Zeichen der Innovation, aber auch mit Respekt vor der Arbeit der Beteiligten.” Prioritär sei dabei die Qualität der für die Bürger angebotenen Dienstleistungen. Die Fahrer sieht Alfreider als “einen wesentlichen Bestandteil der Qualität des Dienstes und des Angebots, ebenso wie alle, die in der Branche mitarbeiten.” In diesem Sinne solle es bestimmte Garantien für Arbeitnehmer und auch ein Vertretungsrecht für die Gewerkschaften geben. Der Mobilitätslandrat erklärte das Ziel: “Das Land will sich hin zu einer zunehmend umweltfreundlichen und effizienten Mobilität in einem integrierten öffentlich-privaten System bewegen, in dem die Südtiroler Kleinunternehmen und mittleren Unternehmen eine Rolle spielen.(Südtiroler Landesverwaltung/PM/Sr)

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