Jetzt ist es raus: Der Magelys von Iveco Bus bekommt die begehrte Trophäe Coach of the Year 2016. Der 2007 vorgestellte und mittlerweile in einer überarbeiteten Version angebotene Reisebus überzeugte die Mehrheit der Jury. Ausgerichtet wurde der Euro Coach Test 2015 in Bulgarien von der Zeitschrift AvtoBusi. In diesem Jahr traten sechs Reisebusse an, gewonnen hat – durchaus überraschend – der Magelys. Viele Beobachter hatten mit Blick auf das Preis-Leistungsverhältnis den FMD von VDL als Sieger gesehen, einige Beobachter unkten, der VDL würde das Rennen machen, weil die Jury sich nicht zwischen dem Neoplan Skyliner und der Setra TopClass entscheiden könne… Auch in den sozialen Netzwerken ist die Stimmung geteilt, hier galten die deutschen Omnibusse und der VDL als Sieger. Außen vor schienen für Beobachter der Sunsundegui SC7 und der Temsa HD12. Die internationale Jury stimmte ab und entschied sich letztendlich für einen Reisebus, der, so schreibt die Omnibusrevue in ihrer Begründung „für erstaunlich wenig Geld jede Menge bieten will“. Hier klingt schon an, dass sich die Jury diesmal wohl nicht so ganz einig war. Hatte der Sieger einen Heimvorteil, weil immer mehr Fachzeitschriften aus Südeuropa und Südosteuropa mittlerweile Teil der Jury sind? Wurden vielleicht sogar nationale Interessen über das Vermächtnis der Jury gesetzt, unabhängig und objektiv für die Branche zu urteilen? Klar ist, dass wohl die Mehrheit der Jury-Mitglieder ihre Priorität auf das Thema Wirtschaftlichkeit legte, so die Omnibusrevue in ihrem Online-Portal. 245.000 Euro kostet der Magelys in Fernlinienausstattung, in der er vorfuhr. Und dafür erhält man eine dritte Tür für einen Lift, eine Vis-à-vis-Sitzgelegenheit, die bei Bedarf auch für einen Rollstuhl weichen kann sowie USB-Ladestationen an jedem Platz, WLAN und sogar die seitlichen Oberlichter. Der Sieger kam mit einem 9-Liter-Cursor in Euro VI-Ausführung, diser soll etwa zehn Prozent sparsamer sein als sein Euro 5-Pendant – so heißt es in der Omnibusrevue. Die Fachzeitschrift als deutsche Stimme in der Jury merkt aber auch kritisch an, dass die Schaltung, eine AS-Tronic von ZF, extrem ungewöhnlich abgestimmt war. Im normalen Fahrmodus erfolgte eine Beschleunigung im gefühlten Schneckentempo, schaltete man auf den Power-Modus, dann sprintete der Bus wie ein Ferrari los, allerdings wurde dann konsequent jeder der zwölf Gänge durchgeschaltet. Der Tester der Omnibusrevue merkt folgerichtig an, dass sich so Kraftstoff nicht sparen lässt. Dies scheint aber kein Manko zu sein, um zu siegen, auch dann nicht, wenn man die Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund stellt. Weder technische Innovationen, noch Sicherheitsthemen haben die Jury bei anderen Omnibussen überzeugt. Alles Gute zum Coach of the Year 2016, Glückwunsch Iveco! Mehr über den Euro Coach Test – mit allen technischen Daten und zahlreichen Fotos – sowie dem Anspruch der deutschen Tester gibt es in der Ausgabe 9 derOmnibusrevue und im Busfahrer Nr. 3, der auch soeben erschienen ist.
Coach of the Year 2016
2. September 2015