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Der erste MAN Gelenkbus mit Erdgasantrieb und EfficientHybrid und neuentwickeltem Motor E18 mit Start-Stopp-Technik kommt in Oldenburg zum Einsatz. Foto: Schreiber

Die Verkehr und Wasser GmbH (VWG) aus Oldenburg hat mit MAN Truck & Bus Deutschland einen Vertrag zur zweijährigen Felderprobung eines neuen MAN Lions City G CNG geschlossen. Es ist der erste MAN Gelenkbus mit Erdgasantrieb und EfficientHybrid. Im neuen Lion’s City G kommt der neuentwickelte Motor E18 zum Einsatz. Auf dem Weg zu weniger Emissionen in den Innenstädten kommt effizienten Antrieben mit alternativen Kraftstoffen enorme Bedeutung zu. Unter den Energieträgern erzeugt Erdgas bei der Verbrennung am wenigsten CO2, setzt der Betreiber auf aufbereitetes Bioerdgas, wie es bei der VWG der Fall ist, ist sogar ein bilanziell CO2-neutraler Betrieb der Fahrzeuge möglich.

VWG-Geschäftsführer Michael Emschermann (links) im transluzenter Faltenbalg, der zusammen mit den überdurchschnittlich großen Fenstern sowie der zudem energieeffizienten LED-Innenraumbeleuchtung für ein helle und freundliche Atmosphäre im Fahrgastraum sorgt. Foto: VWG

Als Besonderheit in der Universitätsstadt Oldenburg gelten die vier Türen, die einen schnellen Fahrgastwechsel ermöglichen und somit die Zeit an den Haltestellen verkürzen. Der Motor mit der exakten Bezeichnung E1856 ist ein neu entwickelter Lamda=1-geregelter 9,5 l Vierventil-Reihensechszylindermotor mit 118 mm Bohrung und einem Hub von 145 mm. Bei der VWG wird fortan die Variante mit dem 320 PS (235 kW) starkem Motor getestet. Das maximale Drehmoment beträgt dabei 1.400 Nm bei 900 bis 1.500 1/min. Die Abgasstufe Euro 6d erreicht der E18 Motor mit einer neuentwickelten gekühlten Abgasrückführung in Verbindung mit einem 3-Wege-Katalysator. Das hohe Verdichtungsverhältnis in Verbindung mit der Abgasrückführung ermöglicht sehr günstige Verbrauchswerte bei Abgasemissionen, die nahe null liegen, so das Versprechen der MAN-Ingenieure. Der Lion’sCity hat als EfficientHybrid ein intelligentes Energiemanagementsystem zur Effizienzsteigerung (Verbrauchs- und Emissionsoptimierung, u.a. durch eine Start-Stopp-Funktion). Als Hauptkomponente wird im Antriebsstrang zwischen Motor und Getriebe der Kurbelwellen-Starter-Generator eingebaut. Der Kurbelwellen-Starter-Generator ist eine robuste und verschleißfeste Elektromaschine, die eine automatisch gesteuerte, einzigartige Start-Stopp-Funktion und damit null Abgas- und Lärmemissionen an Haltestelle oder Ampel ermöglicht. Die Elektromaschine dient zusätzlich der Unterstützung des Bio-Erdgasmotors sowie der 24-V-Bordnetz­Versorgung mit elektrischer Energie, die zuvor beim Bremsen oder im Schubbetrieb rekuperiert wurde. Diese Energie wird in Ultracaps (Kondensatoren) auf dem Dach zuverlässig gespeichert. Der MAN EfficientHybrid werde damit zur weiteren Verbrauchs- und Emissionsreduzierung im Vergleich zu konventionellen Antrieben beitragen, wie bei der Übergabe kommuniziert wurde. Mike Vannauer, MAN Regionalleiter Verkauf Bus sagte anlässlich der Fahrzeugvorstellung in Oldenburg: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der VWG den Vertrag über eine zweijährige Felderprobung abschließen konnten. Voller Zuversicht begleiten wir das Projekt über diesen Zeitraum mit tatkräftiger Unterstützung unseres MAN Servicebetriebs hier in Oldenburg.“ Auch Michael Emschermann, zeigt sich sichtlich begeistert: “Wir erwarten einen niedrigeren Verbrauch von bis zu 20 %. So können wir einen weiteren wichtigen Schritt für die Umwelt tätigen und Betriebskosten minimieren.“ Die VWG werde ihren Vorsprung als Betreiber der umweltfreundlichsten Busflotte Deutschlands mit diesen Fahrzeugen künftig weiter ausbauen. Und: Batteriebusse seien im Vergleich einer „well to wheel“-Betrachtung und bei deutschem Strommix ökologisch deutlich schlechter und eher bedenklich. (MAN/VWG/Schreiber)

Dirk Ansorge (MAN Truck & Bus), Michael Emschermann (VWG) und Thomas Flentge (MAN Truck & Bus) vor dem Testbus der VWG Oldenburg. Foto: Schreiber

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