
Heute ist Christi Himmelfahrt. Foto: Schreiber; Montage: omnibus.news

Durch die Rotunde der Grabeskirche fällt Licht auf den Punkt, an dem sich alle drei Weltreligionen vereinen. Foto: Schreiber
Heute ist Christi Himmelfahrt und Vatertag. Christi Himmelfahrt ist neben Weihnachten, Karfreitag, Ostern und Pfingsten einer der wichtigsten christlichen Feiertage. Gerade Christi Himmelfahrt sollte man doch bitte feiern, fordert die Kirche. Der Grund ist klar, denn der Vatertag scheint den Feiertag immer mehr zu verdrängen. Ein eigenes Himmelfahrtsfest gibt es erst seit dem 4. Jahrhundert. Zuvor wurde es gemeinsam mit der Auferstehung Christi an Ostern gefeiert. Allgemein verbreitet ist Christi Himmelfahrt erst seit dem 5. Jahrhundert. Der Brauch des Vatertags entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Sein Ursprung ist allerdings nicht genau geklärt, Forscher und Wissenschaftler sind sich nicht einig.
Eine Theorie besagt, dass die Wanderungen aus den kirchlichen Prozessionen entstanden sind, die es bereits im Mittelalter zu Christi Himmelfahrt gab. Andere vermuten hingegen, dass die wirtschaftlichen Interessen von Brauereien hinter dem Vatertag stecken… Viele Menschen wissen heute nicht mehr, was sie mit dem Himmelfahrtsfest anfangen sollen. Die Italiener haben sich entschlossen, den Vatertag vorzuziehen – in Italien feiert man seit Jahren schon am 19. März. So können die Italiener in aller Ruhe den Aufstieg des Herrn, wenn man sich am Lateinischen Ascensio Domini orientiert, als christliches Fest feiern. Im christlichen Glauben bezeichnet Christi Himmelfahrt die Rückkehr Jesu als Sohn zu seinem Vater in den Himmel.
Oft wird in der bildenden Kunst ein Bild von Jesus, der auf einer Wolke in den Himmel steigt, gezeigt. In der Theologie wird Christi Himmelfahrt aber nicht als eine reale Reise verstanden. Die Himmelfahrt sei sinnbildlich zu verstehen, dafür, dass Jesus nicht mehr als Mensch auf der Erde weile, sondern dass der auferstandene Jesus Christus „bei Gott sei“. Im Mittelalter wurde in vielen Kirchen im Gottesdienst eine Jesusfigur an einem Seil durch ein Loch in der Decke hinaufgezogen. Der Feiertag wird am 40. Tag des Osterfestkreises und damit 39 Tage nach Ostersonntag gefeiert.
Viele Omnibusse mit Pilgern sind an diesem Tag unterwegs, so auch in Israel. Ihr Ziel liegt in der Altstadt Jerusalems: Die Grabeskirche. Sie ist an dem Ort errichtet, an dem nach christlicher Überlieferung Jesus gekreuzigt und begraben wurde und wieder auferstanden ist. Lange Zeit galt sie als die größte und prächtigste Kirche des Heiligen Landes. Im Verlauf des Byzantinischen Zeitalters und zur Zeit der Kreuzfahrer wurde sie wiederholt zerstört und wiederaufgebaut. Die Kirche wird als Golgatha (Kalvarienberg) verehrt, was wörtlich „Schädel“ bedeutet.
Ihr gegenwärtiges Aussehen erhielt sie zur Zeit der Kreuzfahrer. Sie waren die ersten, welche die Stätten der Kreuzigung und des Begräbnisses unter einem Dach vereinten. Über Jahrzehnte hatte Streit zwischen den Kirchen die dringend nötige Renovierung der Grabeskirche in Jerusalem unmöglich gemacht. Bereits 2016 galt die Einigung der Kircheneigner auf eine Restaurierung der Grab-Ädikula als ökumenischer Erfolg. Jahrzehntelang waren die dringend notwendigen Reparaturen an einem gemeinsamen Konzept und an Rivalitäten unter den Konfessionen gescheitert. Finanziert wird das Projekt durch Spenden und Fundraising, erste Beträge seien vom Heiligen Stuhl und vom jordanischen Königshaus zugesagt worden, wie es aus Jerusalem heißt.
Bereits für die erste Renovierungsphase hatte König Abdallah II. gespendet. Jordanien, zu dem die Jerusalemer Altstadt bis 1967 gehörte, sieht sich nach wie vor in der Verantwortung für die heiligen Stätten. Viele Omnibusse mit Pilgern sind an diesem Tag aber auch in Frankreich unterwegs. Dort ist die Kathedrale Saint-Julien du Mans an Christi Himmelfahrt das Ziel schlechthin: Zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert errichtet, ist die Kathedrale mit einer Fläche von 5.000 Quadratmetern eine der größten Kathedralen Frankreichs. Ein Blick zur Decke und schon sind die zauberhaften romantischen Glasarbeiten zu sehen. Darunter auch das berühmte Fenster mit der Darstellung von Christi Himmelfahrt vom Beginn des 12. Jahrhunderts.
Diese Glasarbeit findet sich in Auszügen als Fotomontage auf dem Modellbus, der zur Illustration zur heutigen Meldung auf Grundlage des Neoplan Skyliners von Rietze sowie Figuren von Preiser gestaltet wurde. Nicht nur in Deutschland und Frankreich, sondern auch in Belgien, Dänemark, Finnland, Grönland, Haiti, Indonesien, Island, Kolumbien, Liechtenstein, Luxemburg, Madagaskar, Namibia, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden und der Schweiz. Viele Männer feiern diesen Tag feuchtfröhlich und ziehen mit Bollerwagen los, dies könnte auch mit dem Gang der Jünger zum Ölberg in Verbindung gebracht werden, so eine der vielen Theorien zum Ursprung und Brauchtum an diesem Tag… (omnibus.news/Sr)

Die Grabeskirche in Jerusalem im Jahr 2019. Foto: Schreiber

Reiseführerin Elisabeth erklärt alle Details zur Grabeskirche. Foto: Schreiber

Die Grabeskapelle in der Grabeskirche. Foto: Schreiber