Im September 1982, vor vier Jahrzehnten, lud der holländische Bushersteller BOVA (der 2003 Teil von VDL wurde) zur Vorstellung eines neuen Omnibusses. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, wenn da auf der Einladung nicht „Ein Omnibus der Zukunft, schon jetzt konstruiert“ gestanden hätte.
Bezeichnenderweise wählten die Niederländer für ihren neuen Omnibus den Namen Futura. Der Name sollte also Programm sein. Mit einer für damalige Verhältnisse einzigartigen Lichtshow samt Blitzen und Donnerhall erblickte der Futura in Valkenswaard das Licht der Welt.
Ein Raunen ging durch den Saal, später ein Rauschen durch die Fachpresse: Der Omnibusbau in den Niederlanden war bis dato für konservative Fahrzeuge bekannt. Aus dieser Tradition brach BOVA aus: Das Design mit dem markanten Vorbau sorgte für Aufsehen und die folgenden Jahre immer wieder für Gesprächsstoff.
Wie Design polarisieren kann, merkten man seinerzeit schnell – man liebte oder hasste diesen Bus. Die Frontpartie zog bei der Vorstellung alle Blicke auf sich. Nach aerodynamischen Gesichtspunkten sei die bauchige Form gestaltet worden, hieß es damals. Der von den Holländern angegebene Luftwiderstandbeiwert von cw=0,485 sprach für sich, so einen Wert gab es für einen Omnibus noch nicht.
Jetzt gab es wieder ein Raunen, als VDL im Rahmen einer Preview für die Busworld die nächste Generation der Futura-Baureihe zeigte. Wieder in Valkenswaard wurden zwei Mockups enthüllt – die Front- und Heckpartie! Auf der Busworld wird es ein Display mit einem der beiden Mockups geben, dazu ausgewählte Informationen für interessierte Kunden.
Zum Start wird es einen 12,9m Futura geben, mit klassischem Verbrenner, wie Rolf-Jan Zweep, CEO von VDL Bus & Coach gegenüber omnibus.news erklärte. Und VDL wäre nicht VDL, wenn man nicht das Knowhow der batterieelektrischen Antriebe auch für den Reisebusse nutzen würde. Man habe, so Rolf-Jan Zweep, schon einen BEV-Antrieb gedacht. Und ja, auch ein FCEV-Antrieb sei darstellbar.
Niederländer sind als clevere Kaufleute bekannt, Rolf-Jan Zweep ließ keinen Zweifel daran, dass der Markt für Reisebusse und dessen Entwicklung im Mittelpunkt der Vision Futura gestanden hätte. Nach rund 5.000 Einheiten sei es an der Zeit gewesen, gesetzliche Vorgaben wie die neue, europäische „General Safety Regulation (GSR)”, wären ausschlaggebend gewesen, die Baureihe neu zu denken.
Und mit Blick auf alternative Antriebsformen merkte Rolf-Jan Zweep an, dass man das genau beobachte – europaweit habe man die Entwicklungen der einzelenen Länder im Blick. Aktuell sei die Ladeinfrastruktur aber noch nicht derart ausgebaut, dass ein BEV- oder FCEV-Futura als zeroemission Omnibus verfügbar sein müsse.
Bram Veendrick, der bei VDL Bus & Coach das Design der Omnibusse verantwortet, ist optisch ein Futura gelungen, der durchaus an Traditionelles anknüpft – auch ein den bekannten Wow-Effekt. Dafür wird das neue Heck sorgen, das… – lassen Sie sich überraschen!
Fakt ist: Das zehnköpfige Team unter der Leitung von Bram Veendrick hat funktionale, ergonomische und ästhetische Aspekte gekonnt miteinander vereint. Typisch VDL, der Tradition folgend, den vorherige Baureihe nicht entwertend, aber mit der Faszination, zu Neuem aufzubrechen! Die neue Futura-Baureihe würde für die Marke VDL gestaltet und gliedert sich in das Produktportfolio perfekt ein.