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Daimler Future Bus

Weltpremiere feierte der Future Bus in Amsterdam. Foto: Schreiber

Daimler Mercedes-Benz Future Bus

Der Future Bus von Mercedes-Benz. Foto: Schreiber

Dr. Wolfgang Bernhard, Marjolijn Sonnema, Elisabeth Post und Hartmut Schick. Foto: Schreiber

Dr. Wolfgang Bernhard, Marjolijn Sonnema, Elisabeth Post und Hartmut Schick. Foto: Schreiber

Mercedes-Benz Future Bus Türen

Der Future Bus hat die Türen zwischen den Achsen. Foto: Schreiber

MB Future Bus

Infomratives gibt es im Einstigesbereich, der so genannten Express Area, auf zwei Monitoren. Foto: Schreiber

Daimler Future Bus

Die Lounge Area im Heck des Konzept-Busses namens Future Bus. Foto: Schreiber

Keine Frage, wenn der Weltmarktführer einlädt sind die Erwartungen hoch. Nach Amsterdam lud Daimler Omnibus-Fachjournalisten ein, um den Stadtbus der Zukunft der Marke Mercedes-Benz zu zeigen. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: Wie sich schon bei der Anreise zur ersten Zuckerfabrik der Niederlande zeigt, ist von historischen Grachtenvillen mit reich verzierten Fassaden bis zur Amsterdamer Schule und modernem Design mit Blick auf die Architektur viel zu entdecken. Und: Häuser müssen nicht immer nur quadratisch und praktisch sein, man darf sich auch an Außergewöhnlichem erfreuen. Wände dürfen schief sein, die oberen Stockwerke verdreht… Der Stadtbus der Zukunft bricht mit dem Design, wie wir es bisher für Stadtbusse kennen. So offen, wie man der Architketur Amsterdams begegnen sollte, so sollte man auf den Stadtbus der Zukunft zugehen. Exterieur und Interieur brechen gewollt mit Standards, im Innern sehen wir das, was urbanes Leben in Ballungszentren und Megacities ausmacht: Neues, Informatives und eben auch Anderes. So sitzt man zukünftig nicht mehr in Reih’ und Glied, sondern in Zonen: Direkt an der Tür für kurzweilige Mitfahrten die Express Area oder entspannt in der Lounge Area im Heck. Oder dem Fahrer zugewandt, wenn es um Informationen geht – das ist die so genannte Service Area. Informatives gibt es aber auch auf zwei großen Monitoren vis-a-vis der beiden Türen – auch das ist neu: die Türen befinden sich zwischen den Achsen in der Mitte des Busses. Dass der Future Bus ganz klassisch mit einem Dieselantrieb zur Präsentation auf die Drehbühne in der SugarCity fährt, ist der nahenden Vorstellung des Elektrobusses geschuldet, der 2018 verfügbar sein soll. Alle technischen Highlights will der weltweit größte Bushersteller nicht mit einem Termin präsentieren. Daimler Buses treibt seine Technologieführerschaft konsequent weiter voran. Und ein weiterer Grund für Amsterdam ist der, dass Captain Future auf einer rund 20 km langen Strecke in Amsterdam erste runden absolvierte und eindrucksvoll bewies, dass der Mercedes-Benz Future Bus mit CityPilot autonom  im Stadtverkehr fahren kann. Was die Region um Amsterdam bewegt, teilten Marjolijn Sonnema, Direktorin des Ministerium für Infrastruktur und Umwelt sowie Elisabeth Post, Provinzregierung Nord-Holland, mit. Und spätetens nach diesen beiden Ausführungen war deutlich, dass man an der Region Amsterdam nicht vorbeifahren kann, wenn es um autonomes Fahren geht. Auch hier wird, neben der Architektur, nicht nur ein Trend gesetzt, es sind Maßstäbe für die Mobilität von morgen. Der präsentierte Bus fuhr nach der Vorstellung in der SugarCity mit den geladenen Gästen auf einem Teilstück der längsten Expressbus-Linie Europas (Bus Rapid Transit, BRT) bis zu 70 km/h. Natürlich hielt er zentimetergenau an Haltestellen und Ampeln, fuhr automatisch an, durchquerte Tunnel, bremste für Hindernisse sowie Fußgänger auf der Fahrbahn und kommunizierte mit Signalanlagen. Daimler Buses ist der weltweit erste Hersteller, der einen Stadtbus im realen Verkehrsgeschehen in den Niederlanden automatisiert fahren lässt. Dass der Future Bus aber nur ein Showcar ist und so nicht in Serie gehen wird, dessen dürfte sich jeder Omnibusinteressierte bewusstsein. Er ist ein Technologieträger, schön verpackt, der uns zeigt, wohin die Reise geht.

Rüdiger Schreiber

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