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Das EU-Projekt “CoacHyfied” untersucht sechs BZ-Reisebusse im Alltag. Foto: omnibus.news

Vor dem Hintergrund der gesteckten Klimaziele ist das EU-Projekt „CoacHyfied“ ins Leben gerufen worden. Das vom Entwicklungsdienstleister FEV geleitete Vorhaben verfolgt die Intention, durch die Entwicklung und den Betrieb von sechs Brennstoffzellen-Reisebussen im öffentlichen und kommerziellen Nah- und Fernverkehr bestehende Herausforderungen aufzuzeigen und passende Lösungen zu entwickeln. Ein Konsortium aus insgesamt 14 Unternehmen aus den Bereichen Entwicklung, Technologie und Wissenschaft gehört „CoacHyfied“ an. Die Demonstrationsphase unter realen Einsatzbedingungen der Busse startete Anfang des Jahres und wird bis zu drei Jahre andauern. Die gesamte Projektlaufzeit ist auf fünf Jahre angesetzt. „Die starke Vernetzung des europäischen Binnenmarktes und ein stetig wachsendes Verkehrsaufkommen erfordern eine gemeinsame Strategie, um unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen – gerade im Transportsektor“, sagt Prof. Stefan Pischinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der FEV Group. „Für den Langstreckentransport von Personen und Gütern sind Brennstoffzellenantriebe eine geeignete technologische Alternative, die wir mit CoacHyfied gezielt adressieren.“ Die Brennstoffzelle (BZ) gilt als eine der vielversprechendsten Antriebsformen, um die Klimaziele im Transportsektor zu erreichen. Zudem spielt diese Technologie hinsichtlich des Langstreckentransports ihr volles Potenzial aus. Der Grund ist ihr vergleichsweise geringes Systemgewicht, was gerade für Schwerlastanwendungen mit hohem Leistungsbedarf von Vorteil ist. So kann sie mit einer hohen Reichweite bei gleichzeitig kurzen Betankungszeiten überzeugen. Durch Verwendung von „grünem Wasserstoff“ ist ihr Betrieb dabei emissionsfrei. Diese Vorteile machen sich bereits heute einige Verkehrsbetriebe zu Nutze und setzen vermehrt Brennstoffzellensysteme in ihren Stadtbussen ein. Aktivitäten zur Entwicklung von BZ-Reisebussen sind in Europa indes nicht bekannt. Dies soll sich durch „CoacHyfied” nun ändern. Im Zuge des Projekts werden zwei Typen von Reisebussen untersucht: Einerseits OEM-basierte, neu produzierte Brennstoffzellenbusse, andererseits auf Brennstoffzellenantrieb umgerüstete, bereits existierende Busse, um auch Antworten für eine Zweitnutzung von technisch noch einwandfreien Chassis durch „Retrofit“ geben zu können („Second-Life-Nutzung“). „So können ressourcenschonend bestehende Fahrzeugflotten klimaneutral weiter verwendet werden“, sagt Prof. Pischinger. Außerdem werden Konstruktionsmöglichkeiten für den Einsatz der Tanktechnologie von 350 bzw. 700 bar untersucht, um die Skalierbarkeit der Leistungs- und Reichweitenanforderung wirtschaftlich effizient darstellen zu können. Durch die Verwendung von „grünem Wasserstoff“ während des Projektes sollen außerdem wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich der Logistik für Energieversorger und künftige Betreiber der Brennstoffzellenbusse gewonnen werden. Zum Konsortium gehören neben der FEV Europe GmbH (Leitung des Konsortiums), Ballard Power Systems Europe A/S, Coventry University, ElringKlinger Fuelcell Systems Austria GmbH, I SEE Electric Busses GmbH, Ford Otomotiv Sanayi A.Ş., Otokar A.Ş.,, RWTH Aachen University, Engie Energie Serives, HyPORT, KIWA Nederland BV, Dobeles Autobus parks, NPROXX B.V und Trezors. (FEV/PM/Sr)

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