Golden Arrow Bus Services (GABS) aus Kapstadt in Südafrika plant, die 1.100 Dieselbusse sukzessive auf Elektrobusse umzustellen. Pro Jahr sollen 60 Diesel- durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden. Was eigentlich beim weltweiten Elektrobus-Boom nichts Besonderes ist, ist mit Blick auf den geplanten Einsatzort dann doch eine Herausforderung: In den Provinzen West-Kap und Ost-Kap sind dem Great Escarpment mit den Kapketten gleich mehrere Gebirgszüge vorgelagert. Die wohl bekannteste Erhebung dieser Gebirge ist der 1087 Meter hohe Tafelberg bei Kapstadt, der wie auch andere Vorgebirge des Great Escarpment steil zum Meer hin abfällt.
Da die Elektrobusse auf Strecken mit Steigungen zum Einsatz kommen, hat sich GABS für einen Test im Vorfeld der Anschaffung entschieden: Zwei Elektrobusse wurden bei BYD geordert. Sie wurden in Kapstadt auf die Straßen mit den steilsten Steigungen geschickt. Die Test mit rund 200.000 km seien durchweg positiv verlaufen, wie es seitens GABS hieß. Nun gibt es mit der Case Study einen Plan, der die Umstellung begleitet: Auf einem E-Chassis aus der Großserienfertigung werden vor Ort in Südafrika die Karosserien aufgebaut.
Die Case Study geht von einem jährlichen Investitionsvolumen von rund 320 Millionen bis 480 Millionen Rand (rund 15 bis 23 Millionen Euro) aus. GABS hat jetzt 120 Elektrobusse bei BYD bestellt. Die Auslieferungen der Elektrobusse auf Basis des Typs BYD B12 mit lokalem Aufbau sollen zwischen Ende 2024 und Ende 2025 erfolgen. Technische Details der Ausstattung nannten GABS und BYD im Rahmen der Information an die Presse nicht. Dafür wurde bestätigt, dass die südafrikanischen ÖPNV-Dienstleister planen, die Elektronbusse mit Strom aus erneuerbaren Energien zu betreiben. Dieser soll nach Angaben von GABS zum Teil auch lokal in den Busdepots in Kapstadt produziert werden. Hierfür wurden netzgekoppelte PV-Anlagen mit einer Spitzenleistung von 1,7 MWp installiert. (BYD/GABS/PM/Sr)