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BYD hat am 21. Mai in London den speziell für den britischen Markt entwickelten neuen E-Doppeldecker BD11 vorgestellt. Foto: BYD

Rund 400.000 Pfund (ca. 470.000 Euro) pro Stück zahlt die Go-Ahead Group an BYD. Foto: BYD

Bis zu 90 Fahrgäste können im BD11 in der Stadtausführung mitfahren. Foto: BYD

Designer Thomas Heatherwick hat das Glasband zum Oberdeck mit dem New Bus for London eingeführt, alle neuen Doppeldecker für London haben es als Hommage… Foto: BYD

Der Fahrerarbeitsplatz im BYD BD11. Foto: BYD

Optisch folgt BYD einer ganz eigenen Linienführung, übernimmt aber das markante Glasband der rollenden Legende Londons. Foto: BYD

Rote Doppeldecker? Die fahren in London und sind – seit es den AEC Routemaster gibt – zu einer rollenden Ikone im ÖPNV geworden. Und sie sind bzw. waren etwas, auf das die Briten mit Stolz blickten. Als Gelenkbusse vom Kontinent die Insel eroberten, war die Ära vorbei.

Doch dann war es Boris Johnsen, von 2008-2016 Bürgermeister der britischen Hauptstadt, der mit einem Wettbewerb einen Nachfolger der rollenden Legende suchen ließ. Und ihn auch fand, Wrightbus aus Irland baute den New Bus for London.

Dessen Zeiten sind nun mittlerweile auch vorbei. Ab 2012 eingesetzt, seinerzeit mit Hybridantrieb waren sie Vorboten der kommenden Elektrifizierung. Nun wird BYD einen neuen BEV-Doppeldecker auf die Insel schicken. Einen ersten Auftrag über 100 eigens für London entwickelte Omnibusse des Typs BD11 zeichnete die Go-Ahead Group.

Mit entsprechender finanzieller und politischer Unterstützung wird der britische Busmarkt vermutlich der erste sein, der die Ziele einer Dekarbonisierung auch mittelfristig umgesetzt haben wird. Die Society of Motor Manufacturers and Traders erklärte in diesem Zusammenhang, dass über 40 % der Solo- und Doppeldeckerbusse im Vereinigten Königreich inzwischen emissionsfrei sind.

Als einer der Dienstleister für Transport for London hat das börsennotierte Unternehmen Go-Ahead Group bei dem in Shenzhen ansässigen Unternehmen einen Auftrag zum Bau von mehr als 100 neuen BEV-Doppeldeckern des Typs BD11 unterschrieben.

Warum BYD und nicht ADL oder Wrightbus den Zuschlag erhielten? Rund 400.000 Pfund (ca. 470.000 Euro) pro Stück und damit 100.000 Pfund (ca. 115.000 Euro) weniger als die britischen Konkurrenten zahlt die Go-Ahead Group, wie es auf Nachfrage von omnibus.news kurz und knapp hieß.

Dafür gibt es einen BEV-Doppeldecker mit 10,9m Länge (Radstand 5,4m), 2,55m Breite und 4,3m Höhe. Mit an Bord sind die neuen Blade-Batterien mit bis zu 532 kWh. Der Energieverbrauch soll 0,9 Meilen pro kWh betragen, so BYD. Im neuen BD11 sind die Batterien in die Chassis-Struktur integriert.

BYD nannte bei der Premiere im London Transport Museum eine Ladeleistung von 500 kW. Dies sei Dank Pantograf darstellbar. Außerdem könne der BD11 das sogenannte Dual-Gun-Laden – also die parallele Aufladung über zwei steckerbasierte Ladegeräte – nutzen. Die Ladezeit soll zwei Stunden für 0 auf 100 Prozent betragen, so BYD.

Die erste Bestellung über 100 BD11 werde in der zweiten Hälfte 2024 in Betrieb genommen, so das Versprechen der Chinesen. BYD ist auf der Insel eine feste Größe, bis heute konnte die chinesische Marke, u.a. durch die Kooperation mit Alexander Dennis, über 1.800 BYD-Elektrobusse auf britische Straßen bringen.

Die Premiere des neuen BD11 für London fand im London Transport Museum statt. Hier steht auch der erste BEV-Doppeldecker-Elektrobus mit einem BYD K9E-Chassis. Beim neuen Elektrobus, der maximal 90 Fahrgäste mitnehmen kann, setzen die Chinesen auf das Blade Battery-Enabled-Chassis.

Die Batterien mit einer Kapazität von 532 kWh sind im Fahrzeugboden bzw. im Chassis verbaut. Beim Antrieb setzt BYD anstelle eines Zentralmotors bei der neuen E-Doppeldecker-Baureihe auf zwei Radnabenmotoren, die je maximal 150 kW leisten. Der Elektromotor hätte nun eine effizientere Raumnutzung und eine verbesserte Kühlung, als Ergebnis ließen sich bis zu 600 Nm Drehmoment darstellen.(BYD/GoAheadGroup/PM/Sr)

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