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BYD-Chef Wang Chuangfu und Marokkos König Mohammed VI unterzeichnet eine Absichtserklärung. Foto: BYD

Elektrobusse für Europa aus Marokko? Möglich, denn BYD hat mit der marokkanischen Regierung eine Absichtserklärung zum Bau eines Werks für E-Autos, E-Busse, E-Lkws und auch für Batterien unterzeichnet. Auf einem rund 50 Hektar großen Gelände will BYD ab 2018 gut 2.500 Mitarbeiter beschäftigen. Bei der Vertragsunterschrift stand zwar eine elektrische Bahn im Mittelpunkt, doch allen Beteiligten machten deutlich, dass man neben der Schiene die Straße und hier die Elektromobilität im Auge habe. In den nächsten fünf Jahren wird zunächst eine 15 Kilometer lange Strecke für die Bahn gebaut, parallel entsteht auch ber schon eine Fabrik für unterschiedliche Elektrofahrzeuge – und der Bau beginnt Anfang 2018. BYD sieht in der Zusammenarbeit mit den Marokkanern so etwas wie einen Einstieg in den afrikanischen und eine Stärkung des europäischen Marktes, denn aus Gesprächen wisse man, dass der Bedarf an Elektrofahrzeugen stark wachsen werde. Und in Afrika würden viele weitere Ländern der Philosophie der Marokkaner folgen wollen. Besonders das Engagement der Chinesen, sich jeweils vor Ort mit einer Produktion niederlassen zu wollen, wird von allen Interessierten in Afrika als sehr positiv angesehen. Neben der Elektromobilität haben viele Länder Afrikas Interesse an den von BYD gefertigten Solar – und Energiespeicherm. BYD ist das erste Unternehmen der Welt, das diese ganzheitliche Lösung für erneuerbare Energien in Afrika anbietet. Schon auf der Busworld in Kortrijk im Herbst 2017 machten die Chinesen deutlich, was sie vorhaben: Expandieren – vor allem in Europa. Nach man mit Alexander Dennis schon in Großbritannien gemeinsam Elektrobusse baut, kamen und kommen nun Ungarn und im nächsten Jahr Frankreich als Fertigungsorte hinzu. Wie viel Geld BYD in Marokko investieren will, ist nicht bekannt. Und ob es gleich zu Beginn im nächsten Jahr auch Elektrobusse geben wird, wurde auch noch nicht definitiv bestätigt. Fakt ist aber, dass die Chinesen sehr viele Vorverträge gezeichnet haben, die die Produktionsstätten in Europa nicht erfüllen können. Dass die Chinesen nach wie vor Europa im Blick haben, zeigt die Wahl des Standortes: Die marokkanische Hafenstadt Tanger liegt nur wenige Kilometer vom europäischen Festland entfernt – zahlreiche Schiffsverbindungen in Richtung Europa gibt es bereits. In eben dieser Freihandelszone lässt beispielsweise schon ein französischer Konzern seine Pkw bauen, weil hier die Löhne ebenso niedrig wie die Steuern sind. Diesen Wettbewerbsvorteil möchte auch BYD nutzen.

Geschickter Schachzug von BYD: Eine neue Fabrik für Elektrofahrzeuge in der Freihandelszone in Marokko mit Anbindung an Europa. Foto: BYD, Montage: omnibus.news


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