Die Flotte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wird um weitere Elektrobusse erweitert: In den nächsten zwei Jahren liefert Solaris 50 E-Gelenkbusse des Baumusters Urbino 18. Das erste Fahrzeug wird bereits Ende 2024 in Berlin erwartet, die restlichen 49 sollen dann im Folgejahr ausgeliefert werden.
Der Auftrag wurde als Teil eines Rahmenvertrags vergeben, der dem Verkehrsunternehmen die Anschaffung von bis zu 700 Fahrzeugen ermöglicht – bei einer Auftragsvergabe über acht Jahre. „Ich bin sehr froh und stolz, dass wir den Zuschlag für einen so prestigeträchtigen Auftrag erhalten haben. Solaris hat bereits eine beträchtliche Anzahl von Batteriebussen an die BVG geliefert, die täglich auf den Straßen Berlins im Einsatz sind.“ so Christian Goll, Geschäftsführer der Solaris Deutschland GmbH.
Das Projekt wird zum Teil im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt.
Die BVG übernimmt die Kosten, die für vergleichbare Dieselbusse angefallen wären. Die restlichen Mehrkosten für die Elektromobilität übernimmt das Land Berlin im Rahmen des abgeschlossenen Verkehrsvertrages. Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Gerade in Städten, in denen viele Busse im ÖPNV unterwegs sind, können alternative Antriebe enorm dazu beitragen, den CO2-Ausstoß, Schadstoffe und Lärm zu reduzieren – und damit die Lebensqualität zu erhöhen. Daher unterstützen wir hier in Berlin gezielt die Umstellung von Dieselbussen auf alternative Antriebe.“
Dr. Rolf Erfurt, BVG-Vorstand Betrieb: „Wir gehen den nächsten großen Schritt bei der Elektrifizierung unserer Busflotte an. 50 Elektro-Gelenkbusse hat die BVG jetzt bestellt weitere Abrufe sind vorgesehen. Und dieses Tempo wollen wir beibehalten. Was die Technik angeht, bin ich sehr zuversichtlich. Schließlich haben wir in den vergangenen drei Jahren auf der Linie 200 bewiesen, dass elektrisch angetriebene Gelenkbusse und die Ladeinfrastruktur an Endhaltestellen den Anforderungen einer Großstadt gewachsen sind. Für den Betrieb der neuen Busse ist parallel der Ausbau der entsprechenden Infrastruktur notwendig, vor allem der Lademöglichkeiten im Stadtgebiet.“
Die neuen E-Gelenkbusse des Typs Urbino 18 electric sind 18 Meter lang und bieten Platz für rund 100 Fahrgäste, bei 41 festen Sitzplätzen. Neben der Ladung auf dem Betriebshof, werden die Fahrzeuge ihre Energie vor allem innerhalb weniger Minuten per Pantograf an den Endhaltestellen beziehen. Dies ermöglicht ihnen während des Betriebes eine praktisch unbegrenzte Reichweite auf ihrer Linie. Dazu werden im gesamten Stadtgebiet in den nächsten Jahren weitere Ladepunkte an Endhaltestellen errichtet.
Selbstverständlich brauchen die neuen Fahrzeuge aber auch eine Heimat, in der sie abgestellt und instandgehalten werden können. Aus diesem Grund hat der BVG-Aufsichtsrat in diesem Jahr dem Vorhaben eines weiteren Omnibus-Betriebshofes in der Marienfelder Säntisstraße zugestimmt. Auf dem rund 65.000 Quadratmeter großen Gelände sollen neben einer Werkstatt- und Servicehalle auch ein Verwaltungsgebäude sowie Abstell- und Lademöglichkeiten für rund 220 E-Busse entstehen. Zusammen mit dem Betriebshofverbund Süd-Ost, der gerade an der Köpenicker- und Rummelsburger Landstraße entsteht und 2026 ans Netz gehen soll sowie den bereits bestehenden Arealen verfügt die BVG dann über acht Omnibus-Betriebshöfe.
Der prestigeträchtige Vertrag mit der BVG ist eine gute Gelegenheit, die bisherigen Aufträge für Solaris-Batteriebusse zusammenzufassen, die der Hersteller seit einem Jahrzehnt ausführt. Knapp 2.300 Urbino-Elektrobusse sind bereits auf den Straßen europäischer Städte unterwegs. Aufträge für mehr als 700 weitere Elektrobusse sind in Arbeit, deren Auslieferung für die Jahre 2024-2025 geplant ist. (BVG/Solaris/PM/Sr)