Die Elektrifizierung der Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verzögert sich, wie die Zeitung „Tagesspiegel“ aus Berlin meldet. Die Senatsverkehrsverwaltung habe im Zuge der Sparvorgaben für den Haushalt rund 75 Prozent der Mittel für die Beschaffung von Elektrobussen im Jahr 2024 gestrichen.
Wie die Zeitung schreibt, stünden als Budget zur Beschaffung von Elektrobussen im laufenden Jahr statt der vorgesehenen 33,11 Millionen Euro lediglich acht Millionen Euro zur Verfügung. Die beiden in Berlin regierenden Parteien (CDU und SPD) hatten sich iauf eine Budgetkürzung von 130 Millionen Euro bei Bus und Bahn für dieses Jahr geeinigt.
Die Verkehrsverwaltung begründe die Kürzung der Mittel in dem Bericht mit „Verzögerungen des Betriebshofneubaus bei der BVG, was die Auslieferung der dafür vorgesehenen E-Busse verzögere.“ so der Tagesspiegel.
Die Zahlen im Tagesspiegel gingen aus einem Bericht der Verwaltung an den Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses hervor. Bis 2030 wollte die BVG die vollständige Elektrifizierung des Fuhrparks umgesetzt haben. 2023 lag Anteil an Elektrobussen bei den insgesamt 1.600 Omnibussen im Fuhrpark der BVG bei rund 15 Prozent.
Der „Tagesspiegel“ schreibt, dass das Ziel der vollständigen Elektrifizierung innerhalb der BVG jedoch als wenig realistisch angesehen werde. „Wir wissen alle, dass es nicht funktionieren wird, die Busflotte bis 2030 auf Elektroantrieb umzustellen“, wird ein Insider mit Einblick in das Unternehmen zitiert.
Immerhin: Für den neuen Elektrobus-Betriebshof in Berlin-Marienfelde, für den insgesamt 209 Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 150 kW geplant sind, sind auch neun Schnellladesäulen mit bis zu 450 kW vorgesehen. Und: Auch an das Laden von E-Doppeldecker-Bussen wurde gedacht…
Die verkehrspolitischen Sprecherinnen der Grünen-Abgeordnetenhausfraktion, Oda Hassepaß und Antje Kapek kritisierten die Kürzung: „Dass nun neben dem ohnehin schon notleidenden Betrieb auch die Zukunftsinvestitionen in E-Busse und neue Infrastruktur zusammengestrichen werden, ist unverantwortlich und verschärft die Krise des Berliner ÖPNV.“ (BVG/Tagesspiegel/PM/Sr)