Die Daimler AG hat heute die Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht, das am 30. Juni 2020 abgeschlossen wurde. Mit Blick auf die Bussparte sind die Zahlen, wie bei vielen anderen Herstellern auch, Corona-bedingt rückläufig.Der Absatz bei Daimler Buses betrug im 2. Quartal 2020 3.088 Eiheiten, in Q2 in 2019 waren es 8.435. Das entspricht einem Minus von 63 Prozent. Das 1. Halbjahr schloss die Bussparte im Vergliech zum Vorjahr mit einem Minus von 41 Prozent ab (2020: 8.194 zu 2019: 13.961). Mit Blick auf den deutschen Markt sieht es ähnlich aus, wobei die Zulassungen von Daimler Buses hier nach Produktionsstandorten diffenrenziert vom Kraftfahrtbundesamt gemeldet werden – Busse aus Mannheim, Ulm sowie Hosdere (Türkei) werden unterschiedlich erfasst, was der Firmenstruktur geschuldet ist. Das ändert nichts an der Tatsache, dass auch in Deutschland der Rückgang zweistellig ist. Die Kennzahlen seien stark von der Corona-Pandemie und dem daraus resultierenden Nachfragerückgang bei Pkw, Transportern, Lkw und Bussen geprägt, wie es in einer entsprechenden Medlung heißt: Der Konzernabsatz ging um 34% auf 541.800 (Q2 2019: 821.700) Pkw und Nutzfahrzeuge zurück. Der Umsatz sank deutlich um 29% auf 30,2 (Q2 2019: 42,7) Mrd. €. Das EBIT belief sich auf minus 1.682 (Q2 2019: minus 1.558) Mio. €. Das bereinigte EBIT reflektiert das laufende Geschäft und betrug minus 708 (Q2 2019: plus 2.447) Mio. €. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 1.906 (Q2 2019: minus 1.242) Mio. €. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts war im Quartal positiv, und die Nettoliquidität des Industriegeschäfts blieb im Vergleich zum ersten Quartal 2020 auf einem soliden Niveau. Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG: „Aufgrund der beispiellosen COVID-19-Pandemie mussten wir ein herausforderndes Quartal durchstehen. Aber unsere Nettoliquidität im Industriegeschäft zeugt von effektiver Kostenkontrolle und effektivem Cash-Management, das wir durchsetzen müssen. Wir sehen jetzt erste Anzeichen einer Absatzerholung – insbesondere bei Mercedes-Benz Pkw, wo wir eine starke Nachfrage nach unseren Spitzenmodellen und unseren elektrifizierten Fahrzeugen verzeichnen. Mit Blick auf die Zukunft sind wir fest entschlossen, die Kostenbasis unseres Unternehmens weiter zu verbessern. Gleichzeitig halten wir an unseren wichtigsten strategischen Zielen fest: Wir wollen bei der Elektrifizierung und Digitalisierung führend sein.“ Nachdem die Weltwirtschaft mit positiven Vorzeichen in das Jahr gestartet war, brachten die COVID-19-Pandemie und die Gegenmaßnahmen die wirtschaftlichen Aktivitäten weltweit zeitweise zum Erliegen. Mit Produktionsunterbrechungen im März, April und Mai sowie Kurzarbeit begegnete Daimler der niedrigeren Nachfrage. Um die Finanzkraft des Unternehmens zu sichern, wurden die Ausgaben gedrosselt und die Investitionen auf die wichtigsten Zukunftsprojekte fokussiert. Das Working Capital wurde mit Blick auf die Lagerbestände konsequent reduziert. Diese Maßnahmen waren erfolgreich: Zum Ende des zweiten Quartals lag die Nettoliquidität des Industriegeschäfts bei 9,5 (Ende Q1 2020: 9,3) Mrd. €. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts betrug 685 (Q2 2019: minus 1.302) Mio. €. Der bereinigte Free Cash Flow des Industriegeschäfts lag bei 778 (Q2 2019: minus 1.208) Mio. €. Dieser ist nach wie vor durch hohe Investitionen in künftige Produkte beeinflusst. Während die weltweiten Auswirkungen der Pandemie zu deutlichen Ergebniseinbußen bei Mercedes-Benz Cars & Vans, Daimler Trucks & Buses und Daimler Mobility führten, wirkten Kostensenkungsmaßnahmen den negativen Effekten entgegen. Der Absatz des Geschäftsfelds Daimler Trucks & Buses ging im zweiten Quartal um 55% auf 61.000 (Q2 2019: 134.900) Fahrzeuge zurück. Das bereinigte EBIT betrug minus 747 (Q2 2019: plus 834) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite minus 12,0% (Q2 2019: plus 7,2%). Die Ergebnisentwicklung war einerseits stark von Volumenrückgängen geprägt. Andererseits trug eine signifikante Reduzierung der Fixkosten positiv zum Ergebnis bei, die auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Erfreulicherweise entwickelt sich der Auftragseingang jetzt in fast allen Kernregionen positiv. Die Corona-Pandemie wird auch im weiteren Jahresverlauf starken Einfluss auf die Entwicklung haben. Aus heutiger Sicht muss für das Gesamtjahr 2020 mit einem erheblichen Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung gerechnet werden. Daimler geht davon aus, dass der Pandemie-bedingte Absatzrückgang im weiteren Jahresverlauf nicht mehr aufgeholt werden kann. Deshalb müssen die Effizienz- und Kapazitätsmaßnahmen intensiviert werden (Daimler/KBA/ChatrouCMESolutions/PM/Schreiber)
Busse in Schieflage
24. Juli 2020