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Bürgerinnen und Bürger können nun Waren, die sie in lokalen Geschäften Rissens kaufen, per Buslinie 388 zu ihrer nächstgelegenen Bushaltestelle liefern lassen. Foto: Bezirksamt Altona

Die Rissener Dorfkutsche, wie die Linie 388 im Stadtteil genannt wird, transportiert ab dem 28. Oktober nicht mehr nur Fahrgäste, sondern jeweils dienstags und samstags zwischen 10 und 13 Uhr zusätzlich auch Einkäufe der Rissenerinnen und Rissener aus den lokalen Einzelhandelsgeschäften – und zwar kostenlos.

Interessierte suchen sich vor Ort im Geschäft ihre Ware aus oder bestellen diese telefonisch oder per E-Mail, wenn dies vom Geschäft angeboten wird. Die Bezahlung erfolgt entsprechend direkt vor Ort oder auf Rechnung. Im Rahmen des Einkaufs hinterlegen die Käuferinnen und Käufer ihre Telefonnummer, damit sie im weiteren Liefervorgang kontaktiert werden können.

Nach dem Einkauf wird die Ware im Geschäft verpackt. Das jeweilige Geschäft informiert dann Mitarbeitende der VHH, die bei „Rissen bringt’s“ die Abholung der Sendungen in den Geschäften übernehmen, die Sendungen sortieren und mit den Kunden die Abholzeit an der Wunschhaltestelle besprechen.

Die Mitarbeitenden übergeben an der Haltestelle schließlich auch die Bestellung. Dieses neue Angebot ist Teil des EU-Projekts MOVE21 und hat das Ziel, die gleichzeitige Beförderung von Personen und Warensendungen im Linienbus zu erproben. Beabsichtigt ist, durch das neue Angebot Ressourcen und Kapazitäten effizienter zu nutzen, Klima- sowie Verkehrsbelastungen zu reduzieren, soziale Teilhabe und Inklusion zu fördern und lokale Akteurinnen und Akteure miteinander zu vernetzen.

„In Hamburg fördern wir smarten, nachhaltigen und integrierten Transport. Die Kombination von Linienbus und Warenlogistik ist eine überraschend naheliegende und einfache Idee. Vor allem aber hilft es weniger mobilen Bürgerinnen und Bürgern, sich einfacher mit Waren des täglichen Bedarfs zu versorgen. Koordiniert durch die Stadt Oslo, werden Erfahrungen aus Norwegen, Schweden, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Italien, Griechenland zusammengebracht, um unsere Stadtlogistik noch effizienter und klimafreundlicher zu machen.“, so Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation.

Almut Möller, Staatsrätin und Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, der Europäischen Union und für Auswärtige Angelegenheiten, Senatskanzlei Hamburg: „Hamburg hat sich klare Ziele für die Reduzierung klimaschädlicher Gase im Verkehrssektor gesetzt. In einem Pilotvorhaben für einen kombinierten Personen- und Warenverkehr in Rissen erprobt das EU-Projekt MOVE21 konkrete Lösungsansätze zur Emissionsminderung.“

Der kombinierte Personen- und Warentransport nutzt zurückgelegte Wege effizient. Warum sollten zusätzlich Lieferfahrzeuge im Quartier unterwegs sein, wenn die Rissener Dorfkutsche ohnehin unterwegs ist? Das Projekt „Rissen bringt’s“ läuft zunächst bis zum 23. Dezember 2023 und wird mit rund 15.000 Euro aus EU-Mitteln finanziert. Unterstützt wird das Projekt von der Stadtteilschule Rissen, dem Bürgerverein Rissen e.V., der Gemeinschaft Rissener Kaufleute e.V. sowie von der Else Voss Stiftung. Sollte das Projekt gut angenommen werden, ist eine weitere Projektphase im kommenden Jahr denkbar. (VHH/BezirksamtAltona/PM/Sr)

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