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Busse und Lkw von Daimler firmieren jetzt eigenständig. Grafik: Daimler

Im Sommer letzten Jahres beschlossen Vorstand und der Aufsichtsrat der Daimler AG eine divisionale Weiterentwicklung des Unternehmens mit dem Ziel, unternehmerische Freiheiten in den einzelnen Betätigungsfeldern zu stärken. Jetzt haben gestern die Aktionärinnen und Aktionäre der Daimler AG bei der Hauptversammlung in Berlin mit großer Mehrheit für einen Umbau des Daimler-Konzerns gestimmt. Damit wird der Weg für den Konzern frei, das Pkw- und Van-Geschäft sowie das Lkw- und Bus-Geschäft durch eine Ausgliederung auf rechtlich selbstständige Einheiten zu übertragen. Die neue Konzernstruktur wird mit der Eintragung der Ausgliederung in das Handelsregister wirksam. Angestrebt wird der Start in der neuen Unternehmensstruktur dann zum 1. November 2019. Ab diesem Zeitpunkt wird die Mercedes-Benz AG die heutigen Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars und Mercedes-Benz Vans verantworten, während die Geschäftsfelder Daimler Trucks und Daimler Buses in der Daimler Truck AG zusammengefasst werden. Die bereits rechtlich selbstständige Daimler Financial Services AG wird ab dem 24. Juli 2019 Daimler Mobility AG heißen. Die beiden neuen Gesellschaften werden wie die heutige Daimler AG und die künftige Daimler Mobility AG mitbestimmte deutsche Aktiengesellschaften mit Sitz in Stuttgart sein. Noch etwas stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung: Nach mehr als 13 Jahren als Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars hat Dr. Dieter Zetsche zum Ende der Aktionärsversammlung sein Mandat niedergelegt. Es beginnt nun wirklich eine neue Ära, mit dieser Neuaufstellung ermöglicht Daimler zielgerichtete Kooperationen und Partnerschaften. Auch Daimler muss in die Trends wie autonomes Fahren oder Elektromobilität und digitale Dienste investieren. Das geht mit neuen Partnerschaften relativ einfach. Und für die war die Umstrukturierung unumgänglich. “Im Rahmen der neuen Struktur ordnen wir mehr als 700 Gesellschaften in über 60 Ländern neu zu,” sagte Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Finance & Controlling und Daimler Financial Services. Man habe das Für und Wider der neuen Struktur genau durchleuchtet und sei zu dem Schluss gekommen, dass die Vorteile deutlich überwiegen. Mit der neuen Aufstellung werde Daimler seinen Fokus schärfen, unternehmerisches Handeln stärken und Größenvorteile und Synergien sichern. Und da war ja auch noch etwas zwischen BMW und Daimler, oder? Vielleicht ganu deshalb haben sich die kreativen Werber von BMW etwas Besonderes zum Abschied von Dieter Zetsche einfallen lassen. Keine Frage, der Abschied des Daimler-Chefs lässt auch die Konkurrenz nicht kalt. Pünktlich zum Abschied hat BMW einen Werbespot in eigener Sache veröffentlicht: Ein Doppelgänger von Dieter Zetsche, natürlich stilecht in Jeans und blauem Sakko gekleidet, verabschiedet sich von seinen Mitarbeitern, verlässt die Zentrale und lässt sich – selbstverständlich in einer S-Klasse – nach Hause fahren. Dann kommt ein BMW i8 mit dem Dieter Zetsche aus der Garage gefahren, dazu erscheint der Schriftzug „Free at last“. Daimlers kreative Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Wenn überhaupt würde der scheidende Vorstandsvorsitzende auf echte Pferdestärken umsteigen, twitterte die Kommunikationsabteilung von Daimler. Passend dazu das Bild von Cowboys, die in den Sonnenuntergang reiten. Dieter Zetsche selbst dürfte es auch mit Humor genommen haben, denn auch war war kreativ: Seinen Abschied teilte er in einer Videobotschaft an die Mitarbeiter zu Weihnachten mit: Dort war – frei erfunden – ein Bewerbungsgespräch mit ihm zu sehen, und ja, er hat sich für den Job des Weihnachtsmannes beworben…

Auch der Wettbewerb zieht zum Abschied den Hut: BMW hat einen amüsanten Spot gedreht… Foto: BMW

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