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Die Stadtwerke Münster wollen bedarfsgesteuerte Kleinbusse erproben. Sie können per App zur nächsten Straßenecke gerufen werden und fahren ohne feste Linienwege und Fahrpläne. Foto: Stadtwerke Münster

Mobilität der Zukunft steht in Münster im Fokus: „Das Jahr 2018 war für unser Unternehmen insgesamt ein gutes Jahr“, fasst Stefan Grützmacher, Geschäftsführer der Stadtwerke, zusammen. „Die Stadtwerke sind sehr gut aufgestellt“, findet auch Alfons Reinkemeier, Kämmerer der Stadt Münster und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke. „Damit das auch so bleibt, arbeiten sie an verschiedenen strategischen Projekten.“ Über 46 Millionen Fahrgäste haben 2018 die Busse der Stadtwerke genutzt – ein neuer Rekord in 110 Jahren Nahverkehr. Um auch zukünftig eine wachsende Zahl von Bürgern zu überzeugen, den Bus zu nutzen und das Angebot noch attraktiver zu gestalten, schlagen die Stadtwerke eine mehrstufige Neuordnung des Busverkehrs vor: „Dabei sollen auf den Hauptstraßen große Metrobusse die Stadtteile an zentralen Haltestellen mit der Innenstadt verbinden. Sie würden in engem Takt, etwa alle fünf Minuten, auf eigenen Spuren fahren“, erklärt Stefan Grützmacher. Dadurch fahren sie an Autoschlangen vorbei, an Ampeln wären sie zusätzlich bevorrechtigt. So sinkt die Fahrtdauer und die Zuverlässigkeit steigt, der ÖPNV gewinnt weiter an Attraktivität. Ergänzend zu den Metrobusse soll die kleinteilige Erschließung in den Wohnvierteln per bedarfsgesteuerten Kleinbussen erfolgen, die ohne starren Linienweg und Fahrplan unterwegs sind. Sie werden von den Fahrgästen bei Bedarf per App gerufen und bündeln verschiedene Fahrtwünsche. „Zukunftsfähiger ÖPNV benötigt digitale Lösungen. Ein solches System mit bedarfsgesteuerten Kleinbussen möchten wir schnellstmöglich im Stadtteil Hiltrup erproben“, so Grützmacher. Derzeit werben Stadt und Stadtwerke dafür notwendige Fördergelder ein. Zusammengeführt werden könnten Metro- und Kleinbusse an sogenannten Mobilstationen. Hier würden für die Fahrgäste weitere Mobilitätsangebote zur Verfügung stehen, zum Beispiel E-Carsharing-Fahrzeuge oder Leezenboxen zum Abstellen von Fahrrädern. Wesentliches Medium, mit dem Stadtwerke-Kunden alle Angebote nutzen können, ist die Stadtwerke PlusCard. Sie funktioniert schon heute unter anderem als elektronisches Busticket, schaltet die Fahrzeuge von Stadtteilauto frei und öffnet Leezenboxen. „Für die PlusCard interessieren sich nicht nur unsere Kunden in Münster. Auch im Umland nutzen schon viele Kunden die verschiedenen Services und Angebote“, so Stefan Grützmacher. Seit kurzem ist auch das Stromtanken an den elf Ladesäulen der Stadtwerke mit der PlusCard kostenfrei möglich.

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