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BSAG Sileo

BSAG-Vorstand Hajo Müller (Mitte) startet mit einem Sileo in die Elektromobilität der BSAG-Bussparte. Bremens Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Dr, Joachim Lohse (rechts) freut sich für die Umwelt der Hansestadt. Foto: BSAG

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) setzt auf Elektromobilität — und das aus Tradition. Schon 1890 rollte die erste elektrische Straßenbahn durch Bremen. Jetzt folgt im Jahr 2016 der erste batteriebetriebene Elektrobus: der Sileo S12. In den kommenden drei Jahren wird die BSAG den Zwölf-Meter-Bus aus dem niedersächsischen Salzgitter auf seine Alltagstauglichkeit hin überprüfen. Und nicht nur ihn: Zwei weitere Elektrobusse folgen im Laufe des Jahres. Hajo Müller, Kaufmännischer Vorstand und Sprecher des BSAG-Vorstands, erklärt dazu: »Jetzt ist die Zeit reif, um mit neuen, emissionsarmen Antriebstechniken die fossilen Brennstoffe abzulösen. Bei der BSAG haben wir seit über 100 Jahren die Entwicklung der Elektromobilität bei Schienenfahrzeugen mit gestaltet und bei den Bussen den rasanten Fortschritt der vergangenen Jahre sehr genau beobachtet. Bei diversen Tests von Elektrobussen sammelten wir bereits wichtige Erfahrungen.« Bereits seit Anfang 2013 testet die BSAG alternative Antriebstechnik in ihrem Netz. Insgesamt fünf Fahrzeuge wurden so in den vergangenen drei Jahren erprobt, drei davon im Linieneinsatz. Mit dem Sileo S12 und seiner Reichweite von mindestens 250 Kilometern geht jedoch erstmals ein batteriebetriebenes Fahrzeug in Dienst, das seine Schicht auf der kompletten Teststrecke — auf den Linien 29 und 52 von der Neuen Vahr-Nord über Kattenturm bis nach Huchting — ohne Zwischenstopp absolvieren kann. Dabei bietet er 32 Sitz- und 46 Stehplätze. »Wir haben so bewusst den richtigen Moment abgepasst, um jetzt die alternativen Antriebe mit einem geringen technischen und wirtschaftlichen Risiko sowie einer hohen Erfolgswahrscheinlichkeit im Stresstest auf ihre tatsächliche Alltagstauglichkeit zu prüfen«, betont Hajo Müller. »Das heute vorgestellte Fahrzeug und zwei weitere Elektrobusse, die in Kürze folgen werden, sollen die Tür zur Zukunft aufstoßen. Gemeinsam mit unseren Fahrgästen werden wir nach der Testphase hier auf unseren Straßen über die weitere, richtige Entwicklung der Mobilität in Bremen entscheiden.« Neben dem Sileo S12 werden im Laufe des Jahres noch ein weiterer elektrischer Zwölf-Meter-Bus mit zwei Achsen sowie ein 18 Meter langer Gelenkbus mit drei Achsen in Betrieb gehen. Die entsprechenden Verträge wurden bereits im Herbst 2015 unterzeichnet. Lieferant für den Gelenk- und einen Solobus ist Sileo, der zweite Solobus wird in den Niederlanden gefertigt und stammt von Ebusco. Angetrieben werden die Elektrobusse wie auch schon die mehr als 100 Straßenbahnen der BSAG mit zertifiziertem Ökostrom. Bremens Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Dr. Joachim Lohse, betont die Bedeutung des Elektroantriebs für die Schadstoffbelastung in der Stadt. »Es ist immens wichtig, dass die BSAG neben ihren Straßenbahnen nun auch im Bereich der Busse auf Strom setzt. Nach einem erfolgreichen Probebetrieb sollten schnellstmöglich die Linien über die Straße Am Dobben durch Elektrobusse ersetzt werden. Denn diese können uns ein weiteres Stück dabei voran bringen, die Werte für Stickstoffoxide, Feinstaub aber natürlich auch Kohlendioxid zu mindern«, so Lohse. »Dabei zeigt sich auch wieder, wie wenig nachhaltig die Bundesregierung hier arbeitet. So ein Strombus ist natürlich nur dann wirklich sauber, wenn er seine Energie beispielsweise aus Windkraftanlagen bezieht — nicht jedoch aus Kohlekraftwerken.« »Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der Bremer Straßenbahn AG die Einsatzmöglichkeiten von Elektrobussen zu testen und zu optimieren. Nach einer intensiven Vorbereitungszeit steht der Sileo S12 den Bremerinnen und Bremern nun zur Verfügung«, erklärt Sileo-Inhaber Murat Bozankaya. »Wir freuen uns darüber hinaus auf die Reaktionen der Fahrgäste, damit wir unser Produkt verbessern können. Mit der BSAG haben wir einen innovativen Partner, der uns fordert. Die nächste Herausforderung, neben dem Elektrobus, ist das intelligente Laden der Fahrzeuge. Wir setzen auf eine Nachtladung im Depot. Damit müssen die bewährten Arbeitsabläufe im täglichen Einsatz der Busse nicht verändert werden. Wir arbeiten zurzeit intensiv daran, auch dieses System zu optimieren und als Paket den Verkehrsunternehmen anzubieten. Neben dem heute vorgestellten Zwölf-Meter-Bus werden wir demnächst noch einen 18 Meter langen Bus nach Bremen liefern. Dies wird der erste elektrische Gelenkbus sein, der mit einer Batterieladung mehr als 250 Kilometer zurücklegen kann«, so Murat Bozankaya.
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