Es ist schon eine geliebte Tradition, das Brekina die Fachhändler online zu einem Livestream einlädt, um neben Dekorationsmustern über künftige Neuheiten zu berichten. Auch nicht neu: Die Brekina Modellspielwaren GmbH unter dem Dach der ModelCarWorld ist heute eine feste Größe, wenn es um Modellbusse.
Das reichhaltige Portfolio an Busminiaturen wird stetig erweitert. Matthias Frank, dem kreativen Kopf mit Herz für den Bus stand diesmal nicht Ingo Meyer, sondern mit Kira-Celine Goldmann die Social Media Managerin der ModelCarWorld zur Seite. Sie durfte die zahlreichen Miniaturen, die in der über 50-minütigen Preview 2023 gezeigt wurden, anreichen.
Darunter auch mehrere Modellbusse, die Brekina vorbereitet: Schon länger bekannt war ein US-amerikanischer Schulbus, den Brekina dem legendären GMC PD-4501 Scenicruiser oder Checker Taxi zur Seite stellt. Weil es schon verschiedene Schulbusse im Maßstab 1/87 gab bzw. gibt, habe man sich für eine kürze Variante entschieden, so Matthias Frank im Händler-Livestream.
„Wir fühlen uns recht wohl im Osten“, merkte Matthias Frank im Rahmen der Preview des Škoda 9Tr und Škoda 14 Tr. Ein Trolleybus sei Wunsch vieler Händler und Kunden gewesen. Und wenn schon ein Trolleybus, dann ein bzw. zwei echte Klassiker aus dem Ostblock. Der Škoda 9Tr wurde – hier beweist Brekina mit den Prototypen ordentliches Recherchieren – quantitativ überwiegend als Dreitürer gebaut, insgesamt entstanden 7.372 Fahrzeuge.
In der Ukraine gingen die letzten Škoda 9Tr im Jahr 2020 außer Betrieb. Auch der Nachfolger, der Škoda 14Tr, war als Trolejbus erfolgreich – bis 1998 wurden über 3.500 Fahrzeuge produziert. Der Škoda 14Tr schaffte er es sogar bis in die USA nach San Fransciso. Grund genug für das Brekina-Team, auch diesen Modellbus aufzulegen.
Schon fertig als Dekorationsmuster wurde im Rahmen des 2. Livestreams ein dreitüriger Ikarus 66 gezeigt. Wegen der besonderen Heckform und der akustischen Wahrnehmung bekam der Bus den Spitznamen „Rakete“… Der Ikarus 66 war einer der meistgebauten Busse in Ungarn, bis zu zehn Busse wurden in den 60-70er Jahren täglich produziert. Nun folgt dem Zwei- auch der Dreitürer, die Miniatur sei aus komplett neuen Formen entstanden, so Frank.
Für die Jahresmitte 2024 kündigte Matthias Frank die Auslieferung zweier weiterer Formneuheiten an: Die Société Anonyme de Véhicules Industriels et d’Equipements Mécaniques, besser als Saviem bekannt, hatte vor rund sechs Jahrzehnten mit dem SC10 einen neuen Stadtbus auf die Räder gestellt, der seinerzeit für die nächsten 30 Jahre das Bild der Straßen in Frankreich prägen sollte.
1958 reifte der Plan für einen neuen, standardisierten Stadtbus. Die Ausschreibung verlangte eine Länge von 11 Metern, eine Fußbodenhöhe von 60 cm und wahlweise 2 oder 3 Fahrgasttüren für den Einmann- oder Schaffnerbetrieb. Nachdem Renault mit seiner Marke Saviem bereits alle Konkurrenten bis auf zwei übernommen hatte, standen vier Jahre nach dem ersten Plan insgesamt drei Prototypen von Renault, Saviem und Verney zur Auswertung zur Verfügung.
Allen gemeinsam war der vorne unter dem Fahrerplatz liegende Motor, das Automatik-Getriebe, die Einzelbereifung rundum und – für Frankreich erstmalig – eine Luftfederung und Servolenkung. Der Saviem SC10 machte das Rennen, bis zum Produktionsende im Jahr 1989 wurden über 11.000 Fahrzeuge in Frankreich ausgeliefert.
Exportieren ließ sich der SC10 nicht – in Europa hatte sich schon die Heckmotor-Bauweise durchgesetzt. Es konnten lediglich einige Busse nach Brescia und Ancona in Italien verkauft werden. Ein Vorserienfahrzeug wurde 1964 von der EVAG in Essen auf der Linie 42 Probe gefahren.
Und die sechste Formneuheit? Italien lässt grüßen, weil die Teninger auch ein Herz für “Bella Italia” haben, wundert es nicht, das eine der Modellbus-Formneuheiten ein italienisches Vorbild hat. Nach dem Fiat 306/6 mit Werksaufbau folgt nun ein Linienbus. Wieder ein Fiat, wieder mit einem Werksaufbau Modell 418 AL aus Cameri.
Also keine Karosserie von den italienischen Aufbauherstellern wie Barbi, Bianchi, Dalla Via, Menarini, Orlandi, oder Viberti. Ganz einfach hausgemacht. Die Sparte für industrielle Serien-Karosserien war eine Tochtergesellschaft von Fiat Bus, deren Werkstätten und Hauptsitz sich in Cameri bei Novara befanden. (Brekina/omnibus.news/Sr)