Der US-amerikanische Schulbushersteller Blue Bird Corporation meldet eine verstärkte Nachfrage nach BEV-Schulbussen. Um dem Boom, der dank staatlicher Förderung noch Jahre lang anhalten wird, gerecht zu werden, wurden die Kapazitäten für die Produktion von BEV-Schulbussen erhöht. Dafür wurde das ein neues Electric Vehicle Build-up Center auf dem Gelände des US-Hauptwerks (in Fort Valley, Georgia) errichtet. Bisher liefen die BEV-Schulbusse mit den Diesel- und Propan- bzw. Erdgasbussen gemeinsam durch die Produktion.
Die Produktionskapazität für elektrische Schulbusse wurde um eine neue Fertigungslinie erweitert, nun können statt vier zukünftig 20 BEV-Schulbusse pro Tag gebaut werden. Da die Schulbezirke ihre Busflotten Dank entsprechender Förderung durch die Regierung im Rahmen des „Clean School Bus Grant Program“ komplett auf Elektro- oder Gasantrieb umstellen, werde der Auftragseingang an BEV-Schulbussen auch zukünftig einen Großteil der Aufträge ausmachen, wie Blue Bird erklärt.
Derzeit wären mehr als 10 Milliarden Dollar an Bundes-, Landes-, Provinz- und Kommunalmitteln für emissionsfreie und emissionsarme Schulbusse vorgesehen. Dazu gehöre auch das von der Biden-Administration verabschiedete Bipartisan Infrastructure Law (BIL), das über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt 5 Milliarden Dollar für den sauberen Schulbusverkehr bereitstellt. “Allein auf der Grundlage des historischen Bipartisan Infrastructure Law erwarten wir Tausende von zusätzlichen Aufträgen für elektrische Schulbusse im Wert von schätzungsweise 1 Milliarde Dollar über fünf Jahre”, sagte Phil Horlock, Präsident und CEO der Blue Bird Corporation.
Die U.S. Environmental Protection Agency (EPA) geht davon aus, dass 30 Prozent aller Schulbusse des Modelljahres 2027 elektrisch angetrieben sein werden. Bisher hat Hersteller Blue Bird nach eigenen Angaben knapp 1.000 elektrische Schulbusse ausgeliefert. Auf der neuen Produktionslinie werden BEV-Schulbusmodelle der Baureihe “Vision” (klassischer “Typ C”-Bus mit einer Kapazität von 77 Fahrgästen) und “All American” (ein Bus mit flacher Front vom “Typ D” für 84 Fahrgäste) gebaut.
Die BEV-Schulbusse, die jeweils mit einer 155-kWh-Batterie ausgestattet sind, haben eine Reichweite von rund 120 Meilen (190 Kilometer). Das EV Build-up Center von Blue Bird umfasst ICE-30-Ladegeräte von InCharge Energy, basierend auf der Ladeinfrastruktur benötigen neu montierte BEV-Schulbusse vier bis acht Stunden, um vollständig aufgeladen zu werden. Blue Bird sucht Partner zum Roll-out der BEV-Schulbusse, aktuell kooperiert das Unternehmen mit dem US-Motorenbauer Cummins bzw. Accelara im Geschäft mit Elektrifizierungslösungen.
Zusammen will man dem BEV-Schulbus-Boom mit der steigenden Nachfrage bedienen. Auch für das Geschäft mit Wohnmobilen und klassischen Linienbussen sowie rollenden Bibliotheken und Einsatzfahrzeugen für Polizei und Feuerwehr denke man – nach Aussagen der Blue Bird Corporation – über elektrische Antriebe nach. (BlueBird/PM/Sr)