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Sieben Scania Citywide LF mit Gasmotor hat die HVB in Dienst gestellt. Foto: Scania

Scania hat sieben Biogas-Stadtbusse in Wernigerode am Nordrand des Harzes ausgeliefert. Die Linienbusse des Typs Scania Citywide LF in weiß-blauer Farbgebung wurden mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. „Wir blicken mit diesen neuen Fahrzeugen optimistisch in die Zukunft“, sagt Christian Fischer, Geschäftsführer der Harzer Verkehrsbetriebe (HVB).

Die neuen Omnibusse bieten 32 Sitze, ähnlich wie in Regionalbussen, hohe Lehnen und sind dadurch bequemer. An einigen Sitzgruppen gibt es USB-Ladebuchsen, der Innenraum ist vollklimatisiert und der Einstieg ist barrierefrei. „Nicht nur die Fahrgäste, auch die Busfahrerinnen und -fahrer werden sich deutlich wohler fühlen, denn wir haben für eine optimale Erreichbarkeit der Armaturen gesorgt“, sagt Jens Ludwigkeit, Verkaufsleiter Busse bei Scania Deutschland.

Angetrieben wird der Scania Citywide LF von einem Fünfzylinder-Gasmotor mit neun Litern Hubraum und 280 PS. „Das ist der modernste und sparsamste Gasmotor für Busse, den es derzeit auf dem Markt gibt“, sagt Jens Ludwigkeit. Die Fahrgestelle des Citywide LF werden am Scania Hauptsitz im schwedischen Södertälje hergestellt, die Endmontage findet im Scania Werk Slupsk in Polen statt.

Die HVB will die Busse auf ihren fünf Stadtlinien ausschließlich mit Biomethan des Herstellers Verbio aus Sachsen-Anhalt fahren. Die Wernigeroder Stadtwerke sorgen hier für den Nachschub. Das Gas wird ausschließlich aus landwirtschaftlichen Abfallstoffen und Stroh hergestellt. Produkte, die für Nahrungsmittel verwendet werden könnten, kommen dabei nicht zum Einsatz.

„Wir werden durch dieses Projekt 100.000 Liter Diesel einsparen“, sagt Christian Fischer. Das entspreche 300 Tonnen CO2. Im Vergleich zu den Dieselfahrzeugen, die durch die Scania Citywide LF ersetzt werden, würden künftig bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen anfallen. Im Ergebnis bedeutet die Kooperation der beteiligten Unternehmen: In Wernigerode entsteht der erste nahezu CO2-neutrale Stadtverkehr in den östlichen Bundesländern.

Die gasbetriebenen Busse hätten in der Handhabung diverse Vorteile gegenüber denen mit Dieselantrieb, so Scania. Zum einen seien die Fahrgeräusche geringer, sowohl für die Fahrgäste als auch für die Fahrer. Zum anderen verringere sich im Vergleich der Wartungsaufwand.

„Die Diesel mit Euro 6 haben eine komplizierte Abgasnachbehandlung, die auf hohe Temperaturen angewiesen ist“, erklärt HVB-Werkstattleiter Dirk Blum. Diese würden bei den Fahrzyklen in der Stadt aber kaum erreicht, weshalb mehr Arbeit in der Werkstatt entstehe. Bei den Ottomotoren der neuen CNG- und Biomethan-Busse spielen Probleme mit der Abgasnachbehandlung kaum eine Rolle.(Scania/PM/Sr)

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