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MAN kündigt für die Busworld einen BEV-Reisebus an. Foto: MAN

Spannend, im wahrsten Sinne: MAN lässt den Löwen so richtig brüllen! Auf der Busworld 2025, die vom 4. bis 9. Oktober 2025 in Brüssel stattfindet, wird MAN mit dem Lion‘ Coach E einen Elektro-Reisebus vorstellen. Damit hat MAN als erster deutscher Bushersteller alle drei Segmente elektrifiziert – auch wenn der batterieelektrische Überlandbus nur als LE-Fahrzeug ein Ableger des BEV-Stadtbusses ist und kein klassischer, elektrifizierter Hochboden-Überlandbus. Aber, es gibt mit den Niederlanden und Skandinavien eben auch Märkte für einen solchen „Überlandbus“.

Und noch mehr: Mit dem Lion’s Coach E bringt MAN Truck & Bus als erster europäischer Hersteller einen vollelektrischen Reisebus an den Start, der sowohl den gesellschaftlichen Anforderungen nach Klimaschutz als auch den Kundenwünschen für einen nachhaltigen Reiseverkehr gerecht wird, wie der Hersteller erklärt. Die Dekarbonisierung des Verkehrs sei eine der drängendsten Aufgaben und Herausforderungen der Gesellschaft, so MAN. Seit sechs Jahren verfolgt der Bushersteller eine Zero-Emission-Strategie und kündigt nun konsequenterweise auch die Elektrifizierung des Reiseverkehrs an.

Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten bzw. Fahrzeugen: Der BEV-Reisebus MAN hört auf den Name Lion’s Coach E. Zur Premiere auf der Messe Busworld gibt es den 14 E, einen 13,9m langer Dreiachser. Den Start der Serienproduktion hat MAN für 2026 im türkischen Werk in Ankara geplant. Im Vorfeld wird es eine „Early Fleet“ für ausgewählte Kunden in den europäischen Kernmärkten geben – und ja, auch der FC Bayern München wird – wie auf omnibus.news im letzten Jahr schon zu lesen war – einen BEV-Teambus bekommen! Wie groß die „Early Fleet“ und wo sie in Europa auf der Straße sein wird, wollte MAN auf Nachfrage von omnibus.news nicht sagen.

Das Grundkonzept des BEV-Reisebusses basiert auf dem Packaging des 2017 neu vorgestellten Lion’s Coach. Im ersten Schritt kommt der Dreiachser mit einem technisch zulässigen Gesamtgewicht von maximal 27,3 Tonnen auf die Straße. Aufgrund der großen Gewichtsreserven des Dreiachsers bietet der Wagen ausreichend Platz für einen oder zwei optionale Batterie-Packs vor der Hinterachse, ohne den Gepäckraum über Gebühr zu beschneiden, wie die Ingenieure von MAN betonen. Für die maximal 61 Fahrgäste verbleiben minimal 11 Kubikmeter Gepäckvolumen, maximal sind es 13 Kubikmeter (inklusive rund zwei Kubikmeter in den Gepäckablagen). Also keinerlei Einschränkungen im Vergleich zum Dieselpendant…

Noch mehr technische Details folgen in Kürze auf omnibus.news. Dazu erste Fotos von den eingebauten elektrischen Komponenten und Batteriepaketen – die, man wundert sich nicht – auf dem hauseigenen Traton-Baukasten stammen. Die heute gezeigte Designzeichnung lässt erahnen: MAN setzt für die Marke MAN auf Evolution. Ein revolutionäres Design wird es für die Marke Neoplan geben, dieses Fahrzeug folge… Wann? Da hüllt man sich bei MAN in Schweigen. Aber dafür ist die mögliche Reichweite des Lion’s Coach 14 E kein Geheimnis mehr: Das modulare Lithium-Ionen Batteriesystem erlaube vier bis sechs Packs, die Kapazität gibt MAN mit 356 bis 534 kWh an. Damit knacke man in der Theorie die 600er Reichweite, ganz praktisch sind mindestens über 500 km drin… (MAN/omnibus.news/Sr)

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