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Neu von MCV: Ein 12m Elektrobus für Deutschland. Foto: MCV

Sneak-Previw auf die Front des MCV C127 EV-Elektrobusses. Foto: MCV

Pierre Dellori, Uwe Schneider und Jochen Grau bringen Elektrobusse von MCV nach Deutschland. Foto: MCV, Montage: omnibus.news

Mitarbeiter der Entwicklung und des Prototypenbaus, die das Projekt C127 EV bei MCV auf die Räder gestellt haben. Foto: MCV

Mit einem 12m langen, vollniederflurigen Elektrobus namens C127 EV will Manufacturing Commercial Vehicles (MCV) im Frühjahr in Deutschland starten. Die dafür eigens gegründete Tochtergesellschaft des ägyptischen Busherstellers wird von Pierre Dellori, Jochen Grau und Uwe Schneider, die alle jahrelang in der Busbranche ihre Erfahrungen gesammelt haben, geführt.

MCV aus Ägypten erklärte auf der IAA 2016, noch sei der deutsche Markt nicht ins Visier genommen, aber es sei ein interessanter. Nun wurde die MCV Deutschland gegründet. Zum 04. Oktober 2022 startete die MCV Deutschland GmbH ihre operativen Omnibusaktivitäten. Dabei konzentriert sich die deutsche Tochtergesellschaft auf den Vertrieb und die Instandhaltung von Stadt und Überlandbussen mit elektrischem Antrieb (Batterie und Brennstoffzelle). Zum Start gibt es in diesem Frühjahr den 12m langen, vollniederflurigen Elektrobus mit der schlichten Bezeichnung C127 EV.

Der C127 EV ist nach Aussagen von Jochen Grau der erste komplett von MCV produzierte Vollniederflurbus mit Elektroantrieb. Die Premiere in Deutschland ist für das Frühjahr geplant, aktuell hat MCV erste Kunden und Journalisten für eine Sneak-Preview nach Ägypten eingeladen. Mit weiteren technischen Details hält man sich bei MCV Deutschland noch zurück. Der neue Elektrobus biete eine Batteriekapazität (modular aufgebaut) von bis zu 462 kWh, so Jochen Grau im Vorfeld der Premiere im Gespräch mit omnibus.news. Die flüssigkeitsgekühlten Batterien liefert Forsee Power, MCV verbaut den Typ ZEN Plus LiNMC.

Bis zu 5.000 Ladezyklen seien möglich, als Größen bietet MCV 308 / 385 und 462 kWh an. Alle Batteriepacks sind auf dem Dach verbaut. Geladen werde wahlweise mittels CCS2-Stecker (150 kW) oder mit bis zu 450 kW über die Stromschiene. Auf der Höhe der Zeit sei das aktive Balancing der Batterien genauso wie die CO2-Wärmepumpe.

Beim Antrieb setzt MCV auf einen elektrischen Zentralmotor von Actia, die Peakleistung wird mit 250 kW bei einem maximalen Drehmoment von 3.000 Nm angegeben. Ein Zentralmotor habe eine sehr hohe Rekuperationsrate und sei leichter zu Warten als Radnaben- oder Radnahe-Motoren, so Jochen Grau. Auch sonst gibt es praxisgerechte Lösungen:

Ein Gerippe aus Edelstahl ist mit der leichten Aluminium-Beplankung nicht völlig verschraubt, sondern – ähnlich wie bei Solaris – unter die Scheibe gesteckt und dann von hinten verschraubt. Die werkstatt wird es freuen, einfacher kann man ein Bauteil nicht tauschen! Auf die Räder der konventionellen Niederflurportalachse passen sowohl 275er Stadtreifen als auch 295er für den Überlandeinsatz.

Von Anfang an sei aber der deutsche Markt mit seinen Bedürfnissen bei der Entwicklung im Blick gewesen, so Grau. Mit an Bord sind Ventura Türen, ZF Achsen oder ein digitales VDV-Armaturenbrett oder ein Spiegelersatzsystem von Orlaco. Auch die Cantileverbestuhlung und damit ein flexibles Innenraumkonzept kennt man in dieser Klasse. Bei den Abmessungen bleibt der MCV-Elektrobus innerhalb bekannter Maße, wie die 12,07m Länge, 3,2m Höhe und 2,55m Breite bei einem Radstand von 5,9m zeigen.

Bei einer maximalen Achslast von 11,5 t und der maximalen Stehplatzkapazität je Quadratmeter können dann beispielsweise beim Zweitürer in Summe 85 Fahrgäste mitfahren – 37 sitzend und 45 stehend. Beim Dreitürer sind wegen der erhöhten Stehplatzzahl sogar 90 Fahrgäste möglich. Der C127 EV werde die Branche überraschen, Verkehrsbetriebe und andere interessierte Betreiber können sich vor Ort bei der Premiere am Standort der MCV Deutschland im Frühjahr und auch auf der Fachmesse ElekBu überzeugen. (MCV/omnibus.news/Sr)

 

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