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Hess-Fahrzeuge des Typs lighTram19OPP sind bei Bernmobil im Einsatz. Foto: Hess

Bernmobil aus der Schweiz hat als einer der ersten ÖPNV-Dienstleister in der Schweiz Ende 2018 eine Linie komplett auf batteriebetriebene Elektro-Gelenkbusse umgestellt. Bernmobil nimmt mit Blick auf Umweltfreundlichkeit seit über 10 Jahren eine Pionierrolle in der Schweiz ein: Mit den Gas- und Hybridbussen setzten die Schweizer bereits bisher auf Fahrzeuge mit reduziertem Schadstoffausstoss. Mit der ersten eBus-Linie mit Gelenkbussen folgte nun der nächsten große Schritt hin zu einem CO2-neutralen Betrieb. Ein ähnliches System mit deutlich mehr Ladestationen ist bisher einzig auf einer Buslinie in Genf im Einsatz. Mit dem Pilotbetrieb auf der Linie 17 will Bernmobil nun Erfahrungen mit Elektrobussen im fahrplanmäßigen Betrieb sammeln. Ziel ist, künftig weitere Buslinien elektrisch zu betreiben. Langfristiges Ziel ist ein CO2-neutraler Betrieb. Die Batterie der fünf Elektro-Gelenkbusse wird an der Endhaltestelle Weiermatt in Köniz nach jeder Fahrt an einer Schnellladestation nachgeladen. Dafür nutzen die Busse die bestehende, fahrplanmässige Aufenthaltszeit. Ein Pantograph senkt sich von der Ladestation auf den Elektrobus ab und lädt die Batterie während wenigen Minuten wieder nach. Dank dem regelmäßigen „Nachtanken“ kann der Elektrobus den ganzen Tag auf der Linie 17 fahren. Die Batterieladung ist so ausgelegt, dass der Stromer bei Verspätungen bis zu dreimal ohne Nachladen weiterfahren kann. Über Nacht wird die Batterie im Depot wieder voll aufgeladen. Der eingesetzte Elektrobus entspricht weitgehend den bereits seit Ende 2017 im Einsatz stehenden Gelenktrolleybussen von Hess. Anstelle des Stromabnehmers weist der eBus auf dem Dach eine Kontaktstelle zum Schnellladen der Batterie auf. Auf dem Dach sind ebenfalls die Batterien, die den Elektrobus mit Strom versorgen, angeordnet. Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur für das Projekt stammen von Hess und ABB. Hess fungiert als Generalunternehmer für das ganze E-Bus-System. Die Hess-Fahrzeuge des Typs lighTram19OPP sind von Grund auf für den elektrischen Antrieb ausgelegt. Sie ermöglichen daher ein maximales Platzangebot für die Fahrgäste. Die zwei angetriebenen Achsen erlauben selbst bei schlechten Witterungsverhältnissen den sicheren und zuverlässigen Einsatz. Die Schnellladestation an der Endhaltestelle Köniz Weiermatt sowie die fünf Ladestationen im Busdepot lieferte ABB. Von ABB stammt auch der Antrieb in den Bussen mit je zwei Elektromotoren und einem Traktionsumrichter. Letzterer steuert unter anderem die Motoren an und sorgt für einen energieeffizienten Betrieb, was speziell bei Batteriebussen sehr wichtig ist. „Die Bundeshauptstadt geht mustergültig voran mit der klimafreundlichen Elektrifizierung des Busverkehrs. Wir sind als Unternehmen aber auch als Bürger dieses Landes dankbar, dass Bernmobil diese wichtigen Schritte zum aktiven Klimaschutz geht und wir sie auf diesem nachhaltigen Weg begleiten dürfen“, sagt Alex Naef, CEO von Hess. Robert Itschner, Vorsitzender der Geschäftsleitung von ABB Schweiz, ergänzt: „ABB hat mit ihren Lösungen bereits viele Innovationen und Initiativen im Bereich Elektromobilität ermöglicht – in der Schweiz und weltweit. Wir sind stolz darauf, zu einem weiteren Pionierprojekt beizutragen. Es ist ein neuer Meilenstein im Ausbau der Elektromobilität in unserem Land. Wir freuen uns besonders, dass er hier in Bern gesetzt wird, wo im nächsten Jahr das Schweizer Rennen der ABB FIA Formel E Meisterschaft stattfindet.“

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