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Die Stadtwerke Bamberg haben die ersten Elektrobusse bei Solaris bestellt. Foto: Stadtwerke Bamberg

Die Stadtwerke Bamberg stellen den Öffentlichen Personen-Nahverkehr auf den klimaschonenden Elektroantrieb um. Bereits im kommenden Jahr werden die ersten sechs reinen Elektrobusse auf die Linien geschickt. Mit dem Niederflurbus Urbino 12 vom polnischen Hersteller Solaris haben die Stadtwerke jetzt die neue Generation der Bamberger Busse vorgestellt.

Für eine bessere Sicht des Fahrers auf den Gehsteig ist die Frontscheibe ungewöhnlich tief und groß. Ansonsten sieht der Urbino 12 electric zumindest für den Laien so aus wie jeder andere Linienbus auch, wie die Stadtwerke in diesem Zusammenhang schreiben. Nur, dass man an den neuen Fahrzeugen, mit denen die Stadtwerke Bamberg den ÖPNV noch klimaschonender machen, vergebens einen Auspuff sucht. „Zero Emissions“ heißt das heute. Auf Deutsch: „Null Schadstoff-Ausstoß – weil wir die Busse selbstverständlich mit reinem Ökostrom laden werden“, sagt Peter Scheuenstuhl, Leiter der Mobilitätssparte der Stadtwerke.

In diesem und dem nächsten Jahr investieren die Stadtwerke 4,8 Millionen Euro in klimaschonende Antriebstechnologien für den heimischen ÖPNV. Knapp zwei Millionen Euro der Kosten für die sechs Busse, den Aufbau der Ladeinfrastruktur, den Umbau der Werkstatt sowie die Schulung des Personals stammen aus Fördermitteln des Bundesumweltministeriums.

In den vergangenen Jahren haben die Stadtwerke letztmalig Busse mit Hybridantrieb gekauft. Neue Akku-Technologien mit höheren Ladekapazitäten ermöglichen mittlerweile höhere Reichweiten und damit ganz andere Einsatzmöglichkeiten für Elektrobusse im Bamberger ÖPNV als bisher. Die Reichweite der neuen Batterie-Generation ist in den meisten Fällen ausreichend, um einen ganzen Tag lang in Bamberg ohne Ladepause unterwegs zu sein.

Die Umstellung der Busflotte auf den emissionsfreien Elektroantrieb ist nicht nur kostenintensiv, sondern auch hoch komplex: weil Ladeinfrastruktur geschaffen werden muss, Steuerungssysteme erweitert werden müssen, Werkstätten nicht nur konventionelle, sondern auch Elektrobusse reparieren müssen und das Personal im Fahrbetrieb, in der Werkstatt und der Leitstelle umfassend geschult werden muss.

Für diese Mammutaufgabe haben sich die Stadtwerke Bamberg mit fünf weiteren kleinen und mittleren Verkehrsbetrieben aus Bayern zusammengeschlossen. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Aschaffenburg, Bad Reichenhall, Coburg, Landshut und Passau kooperieren sie nicht nur bei Entwicklung des neuen Buskonzepts, sondern auch bei der europaweiten Ausschreibung von insgesamt 20 Fahrzeugen sowie der Akquise von Fördergeldern.

Im Bamberger ÖPNV werden jährlich rund 10 Millionen Fahrgäste in 63 Fahrzeugen chauffiert. Die Solo- und Gelenkbusse haben eine tägliche Fahrleistung von über 200 Kilometern und waren im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 2,7 Millionen Kilometer unterwegs. Auf dieser Strecke haben sie über 1,1 Millionen Liter Diesel verbraucht. Das Liniennetz der Stadtwerke Bamberg reicht von Bischberg im Westen bis Kremmeldorf östlich von Bamberg und von Gundelsheim im Norden bis Pettstadt im Süden. Es umfasst 28 Buslinien mit 416 Haltestellen. (StadtwerkeBamberg/Solaris/PM/Sr)

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