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So wird der autonome Bus von Hamburg Electric Autonomous Transportation (HEAT) aussehen. Grafik: Hochbahn

Die Hamburger HafenCity wird ab Frühjahr 2019 autonom fahrende Elektro-Kleinbusse auf die Straße schicken. Hamburg sei eine Modellstadt für intelligente Mobilität, sagte Verkehrssenator Frank Horch bei einer Präsentation der Pläne, die passenderweise im Automuseum Prototyp stattfand. Drei autonom fahrende Elektro-Kleinbusse werden als Teil des Forschungs- und Entwicklungsprojekts Heat (Hamburg Electric Autonomous Transportation) getestet. Mit bis zu 50 km/h werden sie auf einer rund 3,6 Kilometer langen Strecke unterwegs sein und dabei neun Haltestellen anfahren. Sechs gibt es bereits, drei werden neu eingerichtet. In der Endausbaustufe nach fahrgastlosen Testfahrten und Erweiterungen des Liniennetzes führt die Strecke über zwölf Ampeln. Außerdem müssen die Fahrzeuge achtmal die Richtung wechseln: “Der Umfang und die stufenweise Entwicklung des Testbetriebs werden so ausgerichtet, dass stets eine höchstmögliche Sicherheit gewährleistet ist, wie sie der Zulassungsprozess vorschreiben wird” kündigte Hochbahn-Chef Henrik Falk an. Die Hochbahn hat für das Vorhaben die Projektleitung übernommen. “Autonom fahrende Fahrzeuge werden die Mobilität von morgen prägen. Die Hochbahn will die Chancen dieser Technologie gezielt nutzen, um attraktive Angebote zu entwickeln, die die private Pkw-Nutzung zumindest in den Innenstädten komplett überflüssig machen”, sagte Falk weiter. Die eingesetzten Elektro-Kleinbusse stammen von der IAV Gruppe, an der Volkswagen mit 50%, Continental mit 20% sowie Schaeffler mit 10% die größten Anteile halten. Die rund fünf Meter langen und zwei Meter breiten Elektro-Kleinbusse wiegen vier Tonnen und bieten Platz für 16 Fahrgäste  an Bord sind zehn Sitzplätze. “Seit mehr als 15 Jahren treibt IAV die technische Entwicklung autonomer Fahrzeuge voran und hat schon mehrfach eine führende Rolle auf diesem Gebiet demonstriert. Unsere Erfahrung bringen wir nun gemeinsam mit unseren Partnern im Rahmen des Heat-Projektes auf die Hamburger Straßen”, sagte IAV-Bereichsleiter Udo Wehner. In der Hansestadt werde ein neu entwickeltes, automatisiertes Fahrzeug mit Elektroantrieb zum Einsatz kommen, kündigte Wehner an. Ziel ist allerdings, bis zum Weltkongress für intelligente Transportsysteme (ITS) im Jahre 2021 den noch vorhandenen Fahrzeugbegleiter nicht mehr an Bord haben zu müssen. Von Gesetzeswegen müssen zur Zeit noch “professionelle Fahrzeugbegleiter” mitfahren, um im Notfall eingreifen zu können. Wenn sich das System im Testbetrieb bewährt, sei der Weg frei, um auf das zusätzliche Personal verzichten zu können. Die autonomem Elektro-Kleinbusse navigieren mithilfe von Kameras, Sensoren, Radar und digitaler Kommunikation. Auf der Straße sind  zusätzliche Sensorikelementen (aktiv und passiv) verbaut. Trotz aller Technik gibt es noch keinen rechtlichen Rahmen für komplett autonome Fahrzeuge im öffentlichen Raum. Das wollen die Hamburger ändern, wie Verkehrssenator Horch sagte: “Neben dem eigens für dieses Projekt entwickelten Fahrzeug stehen vor allem Fragen nach der verkehrs- und informationstechnischen Infrastruktur, der digitalen Leittechnik und den technischen Schnittstellen im Fokus des Vorhabens.” Das wichtigste Projektziel sei der Nachweis, dass die autonom fahrenden Kleinbusse im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden können.Dafür wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass alle Fragen der verkehrs- und informationstechnischen Infrastruktur, der digitalen Leittechnik und den technischen Schnittstellen des Vorhabens beantwortet werden können. Das wichtigste Projektziel ist der Nachweis, dass die autonom fahrenden Kleinbusse im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden können. Dieses Vorhaben wird mit rund 5,2 Millionen Euro beziffert. Davon entfallen auf die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI), den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) und Hamburg Verkehrsanlagen (HHVA) 2,7 Millionen Euro, die aber wiederum vom Bundesumweltministerium voll gefördert werden. Weitere Fördermittel in Höhe von 1 Million Euro erhält die Hochbahn als Projektleiter, denn nicht nur die digitalen Daten der Fahrzeuge, sondern auch alle Aspekte kommen in der Leitstelle der Hochbahn zusammen . Weitere 1,5 Millionen Euro trägt das städtische Unternehmen aus eigenen Budgetmitteln.

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