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Alltag in Norwegen und bald in Isreal: Der autonome e-Atak im regulären Linieneinsatz. Foto: Schreiber

Israel testet unterschiedliche selbstfahrende Bussysteme im ÖPNV. Das Verkehrsministerium, die israelische Innovationsbehörde (IIA) und die Firma Ayalon Highways starten gemeinsam ein Pilotprojekt für selbstfahrende Busse in unterschiedlichen Größen.

Für das Projekt, das über zwei Jahre laufen soll, hat die Nationale Behörde für öffentliches Verkehrswesen des Ministeriums für Verkehr und Straßensicherheit vier Konsortien ausgewählt, die sich jeweils aus israelischen Busunternehmen sowie lokalen und internationalen Technologie-Start-ups und Busherstellern zusammensetzen.

In einer ersten Phase soll die Erprobung in gesicherten, geschlossenen Anlagen erfolgen und anschließend auf öffentliche Straßen ausgeweitet werden. Das Projekt für die Integration selbstfahrender Busse und Shuttle in den ÖPNV wird mit 61 Mio. NIS (ca. 17 Mio. Euro) gefördert.

Anfang dieses Jahres verabschiedete die Knesset ein Gesetz, das es Unternehmen ermöglicht, selbstfahrende Verkehrsmittel wie Taxis und auch Busse mit Fahrgästen im Fahrzeug – aber ohne einen Sicherheitsfahrer – über einen definierten Zeitraum auf israelischen Straßen zu testen.

Bei den vier Konsortien, die an den Projekten teilnehmen, handelt es sich um die beiden großen israelischen Busunternehmen Egged und Dan sowie um zwei kleinere Unternehmen, Metropoline und Nateev Express. Diese vier Verkehrsunternehmen werden mit ihren jeweiligen kooperierenden von Start-ups und Organisationen aus Israel, Frankreich, der Türkei, Norwegen und den USA zusammenarbeiten.

Egged arbeitet mit einem französischen, namentlich nicht genannten Entwickler eines autonomen Fahrzeugs zusammen, das bereits in verschiedenen Testumgebungen in etwa 20 Ländern eingesetzt wird. Das Unternehmen aus Dan wird sich mit seinem langjährigen Partner, dem Mobilitäts- und Ride-Sharing-Unternehmen Via Transportation sowie mit EasyMile zusammenschließen. Metropoline mit dem türkischen Bushersteller Karsan kooperieren, Nateev Express mit Imagry.

Die Nationale Behörde für öffentliches Verkehrswesen des Verkehrsministeriums hat den nötigen Rechtsrahmen geschaffen, sie vergibt auch die benötigten Lizenzen und ist federführend bei der Aufsicht. Die Konsortien, die ihr Projekt erfolgreich durchführen und beenden, erhalten anschließend Angebote für neue Verträge zur Erweiterung ihrer Dienstleistungen in Israel.

“Die Umstellung auf autonome, fahrerlose Busflotten wird dazu beitragen, das öffentliche Verkehrssystem zu rationalisieren, das Sicherheitsniveau zu verbessern und den Fahrermangel zu beheben – und das alles innerhalb weniger Jahre”, sagte Dror Bin von der Nationalen Behörde für öffentliches Verkehrswesen des Verkehrsministeriums.

Die Zahl der israelischen Start-ups im Bereich des intelligenten Transports ist nach Angaben des Verkehrsministeriums von 400 im Jahr 2016 auf mehr als 600 im Jahr 2020 gestiegen, die Gründung von Start-ups für autonome Fahrzeuge habe im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 26 % pro Jahr zugenommen.

Seit 2008 hätten mehr als 20 der größten Automobilhersteller der Welt und ihre Zulieferer Entwicklungszentren in Israel eröffnet, so die Verkehrsbehörde. Israels Verkehrsinfrastruktur liegt deutlich hinter den meisten anderen OECD-Ländern zurück, mit dem Projekt will die Regierung mit autonomen Fahrzeugen nicht nur den öffentlichen Nahverkehr erweitern und verbessern, sondern Israel und israelische Unternehmen als “weltweit führend” in diesem Bereich positionieren. (Adastec/Karsan/MVS/MotGovIl/PM/Sr)

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