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Ein automatisiert fahrender eAtak von Karsan soll 2024 in Rotterdam auf die Straße kommen. Foto: Karsan/RET, Schreiber; Montage: omnibus.news

Ab Ende 2024 fahren zwei eAtak von Karsan automatisiert am Flughafen in Rotterdam die Flughafenreisenden und -mitarbeiter von der Metrostation Meijersplein zum Flughafengebäude. Im März dieses Jahres wird das Vorhaben dafür das nötige Genehmigungsverfahren beim Rijksdienst Wegverkeer (RDW) durchlaufen.

Wenn alles nach Plan läuft, werden Ende 2024 die ersten Testfahrten beginnen. Daran schließt sich ein mindestens zweijähriger Praxistest an, in dem die beiden Fahrzeuge zusätzlich zum bestehenden Fahrplan der Buslinie 33 eingesetzt werden. Die Elektrobusse sind im Fahrgastraum auf die Beförderung der Fahrgäste und deren Gepäck ausgelegt.

Der türkische Bushersteller Karsan hat den Elektrobus samt entsprechender Zusatztechnik auf die Räder gestellt und bietet das Fahrzeug mittlerweile europaweit an. Für das Autonome Fahren kooperiert Karsan mit Adastec. Der Softwareprogrammierer liefert die nötige Technik: So ist beispielsweise zur Erfassung der Umgebungsdaten ein LiDAR-System (Light Detection And Ranging) mit an Bord, was eine optische Umgebungsvermessung in 3D ist.

“Gelenkt” werde der Bus im übertragenen Sinne durch eine Vielzahl von Lidar-Sensoren und Radarsensoren sowie beispielsweise auch Wärmebildkameras und Ultraschallsensoren. Die verbauten technischen Hilfsfahrer, so die Karsan-Ingenieure weiter, hätten von Natur aus unterschiedliche Wahrnehmungseigenschaften:

Von der Spurtreue, dem Sichtfeld, oder Reaktion auf Umgebungsfaktoren würde die KI (künstliche Intelligenz) des an Bord verbauten Hauptrechners alle Daten so verarbeiten, dass der Elektrobus sicher zum Ziel fahren würde. Die auf Deep Learning basierenden Fahralgorithmen würden zudem vor dem Einsatz durch generierte fotorealistische Simulationselemente der Route trainiert werden, wie Karsan-Ingenieure erklären.

HD-Maps wären dabei vollständig in die Simulationsumgebung integriert und würden das hochpräzise Fahren erst möglich machen. Zusätzlich kontrolliere eine optische Abstands- und Geschwindigkeitsmessung die Fahrt. Beim zweijährigen Test arbeiten das Verkehrsunternehmen RET gemeinsam mit Karsan und Adastec zusammen.

Auf der Buslinie 33 sei das Verkehrsgeschehen übersichtlich und weise weniger komplexe Verkehrssituationen auf. Damit ist die Strecke für den Versuch geeignet. Ein qualifizierter Busfahrer wird zunächst noch die Sicherheit an Bord überwachen. Danach wird angestrebt, den Bus ohne Fahrer zu betreiben, und es findet eine Fernüberwachung statt. Auch dies ist Teil des Praxistests.

Die städtischen Verkehrsbetriebe RET und HTM (letzterer ist Mitgesellschafter von DAM Shuttles) und MRDH sehen in der Zusammenarbeit beim automatisierten (Bus-)Fahren eine Chance, ihr Wissen zu bündeln und das ambitionierte Ziel zu erreichen. Die Stadt Rotterdam unterstützt das Projekt, denn der Bus ist eine von vielen Innovationen, um eine gesunde, grüne und attraktive Stadt zu schaffen, in der man in Zukunft leben, arbeiten und sich erholen kann. Mobilität spielt dabei eine wichtige Rolle. (Karsan/RET/PM/Sr)

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