Seite wählen

VyBuss startet auch in Schweden einen selbstfahrenden Elektrobus von Karsan. Foto: VyBuss

Gemeinsam mit der Arlandastad-Gruppe, RISE, Adastec und Applied Autonomy hat Vy Buss ein Pilotprojekt mit einem selbstfahrenden Elektrobus von Karsan gestartet. Das Ziel ist der reguläre Einsatz zwischen Arlandastad vor den Toren Stockholms und dem Flughafen der schwedischen Hauptstadt.

In den ersten sechs Monaten widmet sich das Projektteam nun zunächst allen Anforderungen an Sicherheit, den Bedarf an unterstützender Infrastruktur und klärt die flankierenden, gesetzlichen Vorgaben für den Einsatz. Wenn diese Hausaufgaben gemacht sind, wird es eine Testphase geben, bevor der selbstfahrende Elektrobus dann im regulären Verkehr eingesetzt werden wird.

Ein ähnliches Projekt mit selbstfahrenden Bussen in dieser Gefäßgröße wurde in Schweden bisher noch nicht durchgeführt, wie Vy Buss mitteilt. “Wir bereiten uns jetzt darauf vor, alle Voraussetzungen zu schaffen, um dann in die Testphase eintreten zu können”, sagt Zakaria Abna-Aissa, Business Area Director Vy Buss Commercial Traffic.

Vy Buss hat aber bereits im norwegischen Stavanger mit einem selbstfahrenden Elektrobus von Karsan erste Erfahrungen gesammelt. Ein Fahrzeug der eAtak-Baureihe fährt dort seit Mai 2022 im regulären Linienverkehr. Auch für Schweden gilt, dass der türkische Bushersteller den Elektrobus samt entsprechender Zusatztechnik produziert und Adastec die nötige Software liefert.

So ist beispielsweise zur Erfassung der Umgebungsdaten ein LiDAR-System (Light Detection And Ranging) mit an Bord, was sozusagen eine optische Umgebungsvermessung in 3D ist, wie die zuständigen Karsan-Ingenieure gegenüber omnibus.news erklärten.

“Gelenkt” wird der Bus im übertragenen Sinne durch eine Vielzahl von Lidar-Sensoren und Radarsensoren sowie beispielsweise auch Wärmebildkameras und Ultraschallsensoren. Die verbauten technischen Hilfsfahrer, so die Karsan-Ingenieure weiter, hätten von Natur aus unterschiedliche Wahrnehmungseigenschaften:

Von der Spurtreue, dem Sichtfeld, oder Reaktion auf Umgebungsfaktoren würde die KI (künstliche Intelligenz) des an Bord verbauten Hauptrechners alle Daten so verarbeiten, dass der Elektrobus sicher zum Ziel fahren würde. Die auf Deep Learning basierenden Fahralgorithmen würden zudem vor dem Einsatz durch generierte fotorealistische Simulationselemente der Route trainiert werden, wie Karsan-Ingenieure erklären.

HD-Maps wären dabei vollständig in die Simulationsumgebung integriert und würden das hochpräzise Fahren erst möglich machen. Zusätzlich kontrolliere eine optische Abstands- und Geschwindigkeitsmessung die Fahrt. 2,5km im Herzen von Stavanger misst die Strecke, die der eAtak abfährt. Angaben zur Linienführung in Schweden machte Vy Buss bisher noch nicht.

Dafür teilen die schwedischen ÖPNV-Dienstleister schon mit, dass nach dem Test mit dem Pilot-Fahrzeug alle selbstfahrenden Elektrobusse mit fast der gleichen hohen Geschwindigkeit (genannt werden 50 bis 70 km/h) wie heutige Busse fahren sollen und 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche eingesetzt werden sollen. Vy Buss AB gehört zu Vy Buss A/S, die wiederum zu Vygruppen gehört, einer der größten Verkehrsgruppen in Skandinavien in den Bereichen Bahn, Bus, Fracht, Mobilität und Tourismus. Der Hauptsitz von Vy Buss AB befindet sich in Göteborg. (Karsan/VyBuss/omnibus.news/Sr)

Alltag in Norwegen: Der selbstfahrende e-Atak im regulären Linieneinsatz. Foto: Schreiber

Teilen auf: