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Bayerns Bau- und Verkehrsminister Christian Bernreiter vor dem Easymile in Bad Birnbach. Foto: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Mit dem neuen Projekt HEAL (Hochautomatisiert-gEsellschaftlich-nAchfrageorientiert-Ländlich) baut Bad Birnbach das Angebot im Bereich des autonomen Fahrens aus. Bereits seit Oktober 2017 fährt hier ein autonomes Shuttle von DB Regio und verbindet das Artrium und den Bahnhof. Jetzt wird das Streckennetz des autonomen Busses um zusätzliche Straßenzüge mit wichtigen Anlaufpunkten wie Geschäften und Einrichtungen für Freizeit, Kultur und des Gesundheitswesens erweitert. 
“Die Bedeutung autonomer Fahrzeuge wird nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land weiter steigen. Denn es ist nicht sinnvoll einen großen Bus für eine Handvoll Fahrgäste einzusetzen”, sagt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter bei der Testfahrt.
Neben dem Streckenausbau kommen in Bad Birnbach zudem zwei weitere autonome Shuttles des Herstellers EasyMile der neuesten Generation zum Einsatz, die nach Bedarf gerufen werden und die Fahrgäste zu 20 Haltestellen bringen. Diese Fahrten finden also nicht ständig statt, sondern dann, wenn Fahrgäste sie brauchen.
Die Deutsche Bahn hat vor fünf Jahren in Bad Birnbach Deutschlands ersten autonom fahrenden Linienshuttle auf die Straße gebracht. Bisher hat dieser mehr als 65.000 Fahrgäste befördert und dabei rund 60.000 Kilometer zurückgelegt. Insbesondere der Anschluss an die Schiene wurde durch die Anbindung per Linienshuttle an den Bahnhof verbessert, wie die Beteiligten betonen.
Wie das weiterhin bestehende E-Shuttle, werden auch die beiden neuen Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 18 km/h unterwegs sein. Die autonom und batterieelektrisch fahrenden Minibusse befördern Fahrgäste ab sofort „On-Demand“, also auf Abruf, an ihr Ziel. Per App kann man die Fahrzeuge buchen sowie Start- und Zielhaltepunkt individuell bestimmen. Die Shuttles sollen vor allem die gesundheitlichen Einrichtungen und Geschäfte des täglichen Bedarfs noch einfacher erreichbar machen.
Gebucht wird der Fahrservice per „Wohin·Du·Willst“-App bis zu sieben Tage im Voraus. Spontane Fahrten lassen sich auch noch drei Minuten vor Fahrtbeginn buchen. Für jede Fahrt errechnet eine Software des DB-Technologieunternehmens ioki die optimale Route. Anfragen werden zu Fahrgemeinschaften gebündelt, um Straßen und Umwelt zu entlasten. Alle Fahrten sind kostenlos.
Die Deutsche Bahn beteiligt sich daher seit vielen Jahren als Technologietreiber für neue Mobilität an autonomen Bussen, unter anderem in der Region Oberfranken, in Niederbayern, Karlsruhe, Berlin und Leipzig. Ziel eines flexiblen „On Demand“-Services mit autonomen Fahrzeugen ist es, alltagstaugliche Mobilität von Tür zu Tür in Kombination mit Bahnen und Bussen zu ermöglichen und den klimafreundlichen öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen. Autonome Shuttles nach Bedarf und auf Abruf schaffen dabei gerade in ländlichen Regionen eine flächendeckende Anbindung an die klimafreundliche Schiene. (DeutscheBAhn/PM/Sr)
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