
MotorAi will die neuartige KI für autonomes Fahren bundesweit im Straßenverkehr erproben, die Stadt Geestland im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven wird nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr in der Ortschaft Bad Bederkesa einen fahrerlosen Minibus zum Einsatz bringen. Foto: MotorAi
Als weltweit erstes Land hat Deutschland einen umfassenden Rechtsrahmen für autonomes Fahren geschaffen. Seit 2021 existiert bereits ein Regelungswerk, das den Einsatz von autonomen Kraftfahrzeugen auf öffentlichen Straßen ermöglicht. Jetzt hat MotorAi, ein deutsche KI-Start-up, eine wichtige Hürde genommen, wie das Unternehmen mitteilt: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erlaubt den Testbetrieb deutschlandweit auf öffentlichen Straßen. Eine Ausnahme gibt es aber noch: Die Autobahn ist tabu! Als Testfahrzeug setzt MotorAi auf einen Mercedes EQV-Van.
MotorAi will die neuartige KI für autonomes Fahren bundesweit im Straßenverkehr erproben, die Stadt Geestland im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven wird nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr in der Ortschaft Bad Bederkesa einen fahrerlosen Minibus zum Einsatz bringen, der zwischen der Ortsmitte und dem Handels- und Gewerbepark pendelt. Gesteuert wird der batterieelektrisch angetriebene Minibus von einer Künstlichen Intelligenz. Mit der Maßnahme erprobt die Stadt Geestland im Zuge des Modellprojekts Smart Cities autonomes Fahren im ländlichen Raum.
Doch bis der Minibus auf die Straße kommt, sind noch ein paar Vorarbeiten zu erledigen: MotorAi schickt ein Testfahrzeug nach Bad Bederkesa, um die Strecke abzufahren und zu lernen. Im Detail bedeutet dies, dass das Fahrzeug Daten sammelt, dabei werden aber noch keine Fahrgäste mitgenommen. Der Mercedes EQV-Van fällt auf, denn zahlreiche Laser-, Radar und Kameras sind am Fahrzeug angebracht. Vom 20. bis 23. Mai 2025 wird die Umgebung in 3D erfasst werden. Am Steuer wird in dieser Zeit noch ein Mitarbeiter von Motor Ai sitzen, der das Fahrzeug dabei noch von Hand steuert.
„Wir setzen das Fahrzeug ein, um die Bedingungen und geografischen Gegebenheiten zu definieren, unter denen der autonome Bus später fahren wird“, erklärt Constance Wendrich, Sprecherin von Motor Ai. Nach dem Sammeln der Daten werden hochauflösende Karten erstellt, die alle relevanten Informationen enthalten, die der autonome Minibus benötigt, um sicher durch den Verkehr zu navigieren. Zusätzlich werden noch Informationen über das Fahrverhalten sowie typische Verkehrsbedingungen gesammelt.
Ihre Erfahrungen möchte die Stadt Geestland auch mit anderen Kommunen teilen. In diesem Sinne lässt die Verwaltung die Maßnahme wissenschaftlich begleiten. Das Verkehrsplanungsbüro Planersocietät mit Sitz in Bremen führt ab sofort eine Befragung unter den Bürgerinnen und Bürgern durch. Konkret geht es um darum, welche Erwartungen die Geestländerinnen und Geestländer an die autonome Buslinie haben. Die erste Befragungsphase läuft bis zum 13. Juli 2025. Im späteren Betrieb konzentriert sich die Befragung dann auf die Erfahrungen der Fahrgäste. (Geestalnd/MotorAi/PM/Sr)