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Autonom und elektrisch fährt der Snowbus von Volgabus durch das Gelände. Foto: Volgabus

Die Innoprom ist eine internationale Industrieausstellung, die jedes Jahr im russischen Jekaterinburg im Ural stattfindet. Auf eben dieser Leistungsschau hat Volgabus vor zwei Jahren einen autonomen und rein elektrisch fahrenden geländegängigen Minibus vorgestellt. Seinerzeit belächelt rückt der Snowbus nun aber wieder in den Fokus, denn er soll nicht nur den Minusgraden trotzen, Fjodor von Volgabus verspricht eine problemlose Fahrt bei bis zu -40 Grad! Minus 40 Grad, wer möchte da vor die Tür? Weil sich da kein Busfahrer findet, so schmunzelt Fjodor, fahre der Snowbus auch autonom. Und nicht jeder Busfahrer habe Spaß daran, so Fjodor, bis zu 1,6 Meter hohe Steilwände zu erklimmen. Um weil es im arktischen Norden auch immer wieder Spalten und Risse im Eis geben würde, sei der Snowbus in der Lage, derartige Hindernisse mit einer Breite von bis zu 2 Metern zu überwinden. Und sollte doch einmal etwas schiefgehen, schwimme könne der Snowbus auch, wie Fjodor anmerkt. Mit diesem Konzeptfahrzeug zeige Volgabus die Kompetenz, die ein international agierender Bushersteller haben müsse, so Fjodor über seinen Arbeitgeber voller Stolz. Der Ein- und austieg erfolgt über eine Klapptür, die in der Fahrzeugfront verbaut ist. Acht bis zehn Personen können mitfahren, wird der Anhänger angekoppelt, verdoppelt sich die Zahl der Fahrgäste. Volgabus ist bekanntlich im Elektrobusgeschäft in Europa gut vernetzt: So liefern die Russen für Bluebus die rollende Basis und bei Deltbus sind sie sogar finaziell eingesteigen. Elektrobusse sind europaweit gefragt, allein für Moskau seien hunderte Fahrzeuge in Vorbereitung, so Fjodor. Auch der Snowbus fährt elektrisch, eine Stunde könne er bei den arktischen Minusgraden rein elektrisch fahren. Seien die Lithium-Ionen-Akkus leer, dann käme ein klassischwer Diesel zum Einsatz. Dieser fungiert als Generator, mit den gut 500 Litern Diesel an Bord wäre die Fahrt dann fast eine Woche lang die Fahrt durch unwegsames Gelände möglich, so Fjodor. Besonders stolz ist der Russe auf die Kameratechnik, die auch bei Eisregen und Schneetreiben perfekt funktionieren würde. Wenn die kluge Technik ein Hindernis entdecke, das es nicht zuordnen könne, dann bittet es um manuelle Übernahme, Gesteuert wird der Snowbusüber eine entsprechende Steuereinheit, die dem eines Computerspiels ähnlich ist. Das entsprechende Know-how stammt aus der Firmenholding, Volgabus gehört als Marke unter das Dach der Bakulin Motors Group. Und hier nutzen die Russen auf dem kurzen Wege für den Snowbus die weiterentwickelte Technik des schon 2016 vorgestellten Prototypen eines autonom fahrenden Stadtbusses der Marke Volgabus. Erste Anfragen seien sogar schon aus dem arabischen Raum und hier aus Wüstenregionen gekommen, verrät Fjodor. Auch das wird bei den Testfahrten berücksichtigt, der Snowbus könne auch als Wüstenbus, der alle Dünen meistere, angeboten werden. Eine Serienfertigung sei bei Volgabus aber noch nicht beschlossene Sache, wie Fjodor sagt.Aktuell stünden bei Volgabus die Elektrobusse für den heimischen Markt und die neue Produktionsstätte im Mittelpunkt. (Volgabus/GTAI/PM/Sr)

 

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