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So könnte der öffentliche Verkehr von morgen aussehen: Ein Elektrobus voller Passagiere, aber ohne Fahrer. Der selbstfahrende E-Atak hatte seinen ersten Testlauf am 10. März im Safety Park in Pfatten. Foto: LPA/SASAAG

Premiere in Südtirol: Auch in Italien ist das autonome bzw. automatisierte Busfahren ein Thema. Die SASA AG, ein öffentliches Personennahverkehrsunternehmen mit Sitz in Bozen (in Südtirol), die Buslinien in den Städten Bozen, Leifers und Meran und deren Umgebung betreibt, meldet die Premierenfahrt eines automatisierten Elektrobusses in Italien. Ein Bus ohne Fahrer mit 50 Passagieren an Bord, der sicher durch den Verkehr navigiert – was nach Zukunftsmusik klingt, wurde am 10. März im Safety Park in Pfatten Wirklichkeit. Die Sasa AG testete erstmals in Italien den E-Atak des türkischen Herstellers Karsan. Bei der Premierenfahrt mit an Bord waren Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, Sasa-Präsidentin Astrid Kofler sowie Fachleute von Karsan.

„Der öffentliche Nahverkehr entwickelt sich weiter – nicht nur nachhaltige Antriebe, sondern auch Digitalisierung und autonomes Fahren werden das Fahren der Zukunft grundlegend prägen“, betonte Mobilitätslandesrat Alfreider. „Wir wollen als Land neue Technologien frühzeitig kennenlernen und vor Ort testen, um die Mobilität der Zukunft aktiv mitzugestalten.“ Der getestete Karsan E-Atak ist ein vollelektrischer Bus, der mit modernster Sensortechnik, künstlicher Intelligenz und hochpräzisen Navigationssystemen ausgestattet ist. In Ländern wie Norwegen sind ähnliche autonome Fahrzeuge bereits erfolgreich im Einsatz. Während bisher meist kleinere Modelle getestet wurden z.B. ein 15-Sitzer in Meran, stellt der E-Atak mit seinen acht Metern Länge und Platz für bis zu 50 Fahrgäste eine neue Dimension dar.

SASA-Präsidentin Kofler unterstrich die Bedeutung solcher Tests: „Die Sasa AG will am Puls der Zeit bleiben und hat in den vergangenen Jahren immer wieder neue Technologien aktiv erprobt. Autonome Busse könnten in Zukunft eine wichtige Rolle im öffentlichen Verkehr spielen. Das Herzstück sind und bleiben aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Laut Semir Aydın, Verkaufsleiter für autonome Fahrzeuge bei Karsan, arbeiten solche Busse mit LiDAR, Radar und Kameras, um Hindernisse, Verkehrsschilder und Fußgänger in Echtzeit zu erkennen. „Autonome Fahrzeuge können den Verkehr sicherer, effizienter und nachhaltiger gestalten, indem sie menschliche Fehler verringern und die Verkehrsströme optimieren“, erklärte Aydın.

Eurpaweit sind Fahrzeuge von Karsan in Finnland, den Niederlande, Norwegen, Schweden und auch dieses Jahr noch in Deutschland im Einsatz. Nun zieht auch iTalien nach und erprobt den automatisierten E-Midi der Atak-Baureihe von Karsan. Der Test in Pfatten sei nun ein erster Schritt, um die Möglichkeiten autonomer Busse in Südtirol zu erkunden. „Noch fehlen europaweit einheitliche gesetzliche Rahmenbedingungen für den Einsatz solcher Fahrzeuge im öffentlichen Raum“, sagte Alfreider. Dennoch wollen Land und Sasa AG mit diesem Test einmal mehr ihre Innovationskraft und ihr Engagement für eine nachhaltige Mobilität unterstreichen.(Karsan/SASA/PM/Sr)

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