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Autocult hat einen Stromlinienbus 43-fach verkleinert. Auf das Chassis von Mercedes-Benz setzte Vetter die schmucke Karosserie. Foto: Autocult

Vorbild des Modellbusses von Autocult: Der Stromlinienbus von Vetter auf einer Bodengruppe des Typs O 3750 von Mercedes-Benz. Foto: Daimler

Die Fertigung von Omnibussen bekam in den 1930er Jahren keinesfalls den innovativen Schub wie es beispielsweise der Personenwagenbau erlebte. Wohl lag dies darin, dass der Markt mit den beiden behördlichen Abnehmern überschaubar war und sowohl die Post als auch die Bahn keine übermäßigen Neuerungen forderten.

Die Konstruktion der großen, schweren Busse glich sich über viele Jahre – der 6-Zylinderdieselmotor wurde über der Vorderradachse eingebaut, leistete knapp 100 PS und beschleunigte den zweiachsigen Bus auf annähernd 100 km/h. Zwischen 32 und 43 Personen, je nach Bestuhlung, konnten mitfahren.

Als sich ab Mitte der 1930er Jahre der Bau von Karosserien aus Stahlblech durchsetzte, eröffnete dies den eigenständigen Karosseriewerken die Möglichkeit, auch in diesem Metier ihre Künste anzubieten. Eines jener Unternehmen war der Walter Vetter Karosserie- und Fahrzeugbau und der dessen Firmenchef, der Gefallen an Aufbauten auf Bodengruppen von Mercedes-Benz fand.

Walter Vetter gründete seine Firma bereits im Jahre 1922, kleine aber feine Serien von mitunter besonderen Omnibussen führten dazu, dass das Werk sich schnell in der Nische des Aufbaus von Buskarossen spezialisieren und behaupten konnte.

Walter Vetter gefiel das damals modische Thema der Stromlinien im Fahrzeugdesign, wie der Firmenchronik zu entnehmen ist. Wie sehr er von dieser neuen Gestaltung fasziniert war, zeigte die Tatsache, dass er eine Lizenz von Paul Jaray für die Umsetzung auf Omnibusse erwarb.

Mit dieser Idee war das schwäbische Werk jedoch nicht alleine, denn auch das Unternehmen Kässbohrer setzte zukünftig auf die Gestaltung in Form einer Stromlinie. Als Mercedes-Benz ab 1937 seinen Omnibus modifizierte und als O 3750 mit 100 PS starken Dieselmotor auf den Markt brachte, setzte die Firma Vetter 1939 einen Bus mit Stromlinienform um.

Getreu des Marken- und Firmennamens Autocult hat es sich das Team um Thomas Roschmann zum Ziel gemacht, längst vergessene Automobile, die sich über ihre außergewöhnliche Form oder ihre innovative Konstruktion auszeichnen, in Miniatur umzusetzen.

Dabei geht es uns nicht nur um die Modellumsetzung, sondern auch um die jeweilige Geschichte und die Hintergrundinformationen, die man dem Sammler erzählen möchte. Autocult erweckt längst vergessene Modelle und Marken im Miniaturformat wieder zum Leben. Und das in einer limitierten Auflage von je weils nur 333 Modellen. (Autocult/MercedesBenz/PM/Sr)

Auch Kässbohrer baute einem MB-Chassis eine stromlinienförmige Karosserie auf. Foto: Daimler

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