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Autocult hat den Skoda 532 in 333 Miniaturen aufgelegt. Foto. Autocult

Getreu des Marken- und Firmennamens Autocult haben es sich das Team um Thomas Roschmann zum Ziel gemacht, längst vergessene Automobile, die sich über ihre außergewöhnliche Form oder ihre innovative Konstruktion auszeichnen, in Miniatur umzusetzen. Dabei geht es uns nicht nur um die Modellumsetzung, sondern auch um die jeweilige Geschichte und die Hintergrundinformationen, die man dem Sammler erzählen möchte. AutoCult erweckt längst vergessene Modelle und Marken im Miniaturformat wieder zum Leben. In einer limitierten Auflage von 333 Modellen ist jetzt der Skoda 532 in 43-facher Verkleinerung erschienen. Unabhängig von den politischen Vorgaben, Umsetzungen oder Vorstellungen der 1930er Jahre wären durch ein immer dichter ausgebautes Autobahnnetz die Städte im Deutschen Reich in Bezug auf die Fahrzeit wesentlich näher zusammengerückt. Wenn es nach den damaligen Vorstellungen und Wünschen von Verkehrsexperten und vielleicht auch Politikern ging, so wurde dem Linienverkehr eine große Präsenz eingeräumt. Busse boten neben der Eisenbahn eine Alternative für Bürger, die kein Auto besaßen. Wie sehr die Industrie in der Omnibussparte an schnellen und komfortablen Fahrzeugen arbeitete, konnte am Beispiel des Busses von Škoda sehr gut gesehen werden, der im Jahr 1938 auf die Räder gestellt wurde, und zwar auf sechs Räder! Eine hintere Doppelachse brachte die Kraft von 108 PS des Achtliter großen Sechszylinder Benzin Motors auf die Straße und wäre damit auf eine Geschwindigkeit von über 100 km/h gekommen, da er fehlende Pferdestärken durch eine erstklassige Aerodynamik ausglich. Für die Entwickler im Hause Škoda war eine hohe Geschwindigkeit oberstes Gebot bei der Realisierung des Busses und deswegen wurde viel Wert auf eine aerodynamisch perfektionierte Optik gelegt. In erster Linie gelang dies am Heck, das in einem formschön gestaltetem Ende spitz zusammenlief. An der Front gaben zarte Rundungen, einzig unterbrochen durch die beiden Scheinwerfer, ebenfalls dem Fahrtwind sehr wenig Angriffsfläche. Die Perfektion schlug sich in der vollkommenen Verkleidung der Hinterradachse unter Blech wider, während die Fronträder wegen des Lenkeinschlags unverhüllt blieben. So revolutionär der Bus in der optischen Linienführung auch aussah, so außergewöhnlich war auch seine Fahrwerkstechnik in Punkto Federung. Alle drei Achsen verfügten jeweils über eine damals keineswegs selbstverständliche Einzelradaufhängung, was auf einen hohen Fahrkomfort schließen ließ. Die gesamte Extravaganz des Buskonzepts gipfelte schließlich darin, dass der Fahrer in der Mitte saß – vermutlich, um die optische Rundung der Front großzügiger zu gestalten. Leider verbrannte der einzig gefertigte Prototyp bei einem Angriff der Allierten im Krieg. Der Autobahnbus von Skoda ist, wie alle Modelle von Autocult, bei ausgewählten Händlern erhältlich, hier gibt es eine Übersicht.

Mit der nötigen Liebe zum Detail hat Autocult auch den Innenraum wiedergegeben. Foto: Autocult

Der Skoda 532 Autobahnbus von 1938. Foto: Skoda

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