Seite wählen

Ende Oktober drehte ein autonom fahrender Shuttle-Bus auf dem Innenhof der SWM-Zentrale seine Runden. Foto: SWM

Einen (Aus-)Blick in die Zukunft der Mobilität haben die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gewagt. Ende Oktober drehte ein autonom fahrender Shuttle-Bus auf dem Innenhof der SWM-Zentrale seine Runden. PostAuto aus der Schweiz hatte den elektrisch angetriebenen Shuttle-Bus des französischen Anbieters Navya ausgeliehen. Der autonome Shuttle-Bus bietet elf Sitzplätze, ist 4,75 Meter lang und  etwas über 2 Meter breit. Rund 250.000 Euro kostet das Modell vom Typ Arma, was nicht zuletzt an der hochmodernen Multisensor-Technologie liegt, die das autonome Fahren erst ermöglich macht. Der Shuttle-Bus zieht die benötigte Energie zum Fahren aus Batterien, die Schweizer bestäötigen einen Fahrbetrieb von neun Stunden. Das Laden der 33 kWh starken Batterie dauert dann ungefähr acht Stunden. Der Arma erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von rund 45 km/h, auch wenn er auf dem SWM-Gelände nur mit 20 km/h unterwegs ist. Testbetrieb, so nennen es die Verantwortlichen bei SWM und MVG. Der Shuttle-Bus fährt wie von Geisterhand zwischen den beiden Haltestellen auf dem SWM-Gelände auf und ab – mit an Bord, jurisitsch ganz korrekt, ein Busfahrer, der im Notfall eingreifen kann. Zukünftig sei dies aber nicht mehr nötig, wie der Hersteller versichert. Auch in Deutschalnd würde sich die Gesetzeslage ändern. Das Zukunftspotential dieser hochmodernen Technologie ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen, wie MVG-Chef Ingo Wortmann erklärt: „SWM und MVG möchten mit dem dreitägigen Betrieb den aktuellen Stand der Technik demonstrieren und testen, wie sich ein autonom fahrendes Fahrzeug in einer realen Umgebung verhält“, so Wortmann. „Möglicherweise lassen sich solche Fahrzeuge eines Tages als flexible Ergänzung in den klassischen ÖPNV integrieren, etwa auf eher schwach nachgefragten Relationen oder als Zu- und Abbringer zu Bus- und Bahnstationen.“ Auf der Technologiemesse CeBIT im Frühjahr diesen Jahres konnte man den autonomen Shuttle-bus von Navya und dessen Geschichte auch schon erleben: Navya baut seit 2015 den selbstfahrenden Arma. Umweltfreundlich ist der Shuttle-Bus auch, denn er fährt rein elektrisch und ist damit nicht nur für historische Altstädte mehr als interessant. In der Schweiz befördert Postauto mit dem Arma bereits erfolgreich Fahrgäste. Auf der Cebit zeigte eine App zeigt an, wo sich der Arma gerade befand. Ein „Aufpasser“ fuhr mit, denn noch muss immer ein Mensch mit an Bord sein, der im Notfall eingreifen kann. Ein sehr ähnliches Konzept verfolgt die Deutsche Bahn. Mit fahrerlosen und barrierefreien Shuttles soll die „letzte Meile“ überbrückt werden. Besonders im ländlichen Raum, wo die Bahn nicht bis in jedes Örtchen fährt, kann das Shuttle den Transit übernehmen.

 

Teilen auf: