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Lange Zeit gehörten die Fabrikhallen im Valle dell’Ufita zum Iveco-Konzern. Foto: Iveco

Der optische Zustand der riesigen Fabrikhallen in der Provinz Avellino sprach Bände… Foto: Iveco

Das Damoklesschwert der Schließung schwebte zum zweiten Mal über den Fabrikhallen im Valle dell’Ufita in der Provinz Avellino. Einst die Busschmiede des Iveco-Konzerns und danach die von BredaMenarini, dann der Versuch der IIA, dir Industria Italiana Autobus S.p.A., wieder Geschichte in der Buswelt zu schreiben.Lange Zeit ein Auf und Ab, jetzt gibt es Karsan und staatlicher Unterstützung in Millionenhöhe wieder eine neue Busproduktion in der Region Emilia Romagna. Wie die italienische Presse meldet, hat die Regionalregierung die Freigabe von 1,4 Millionen Euro angekündigt, um die vorliegenden Aufträge (u.a. von der ATAC aus Rom) und damit die Produktion von Omnibusse zu ermöglichen. Letztendlich standen hunderte Arbeitsplätze und das Know-how auf dem Spiel. Hinter der IIA steht heute u.a. der türkische Bushersteller Karsan. Das Konstrukt wird politisch gefördert, um die Arbeitsplätze des traditionellen Buswerkes zu retten. Nun kann IIA offiziell an den Start gegangen, der angekündigte Überlandbus wird damit sein virtuelles Stadium verlassen und bald – Dank entsprechender Aufträge – auf den Straßen rollen. Er war schon in Rimini vor zwei Jahren angekündigt worden, als Prototyp sollte er längst gefertigt worden sein und letztes Jahr in Serie gegangen sein… Karsan als neuer Haupteigner war über den Bau der Karosserie für BredaMenarini schon lange in die IIA und vorher bei Bredamenarini involviert und nutzt nun die Chance, ganz in Italien zu bauen. Der kleine rein elektrische Jest dürfte bei vielen italienischen Städte für Zuspruch sorgen. Die Buswerke in Valle Ufita und Bologna konnten nie wie zu ihrer Blütezeit ausgelastet werden, der Citymood und die damals immer noch erhältlichen Vorgängermodelle Avancity Plus und Vivacity Plus verkauften sich nur schleppend gegen die Konkurrenz aus Europa und Fernost. Karsan hat das Engagement aber nie aufgegeben, die Linienbusse für den italiensichen Markt wurden im eigenen Werk in Bursa unter seinem Label parallel für den türkischen Markt und als Rohbauten für die Endmontage der als Menarinibus gelabelten Fahrzeuge für Italien gefertigt. Finmeccanica als ehemalige Muttergesellschaft hat BredaMenarinibus 2015 an das neu gegründete Konsortium Industria Italiana Autobus (IIA) verkauft, das auch das frühere IVECO / Irisbus Werk in Valle Ufita übernommen hat. Einer der Hauptanteilseigner der IIA war KingLong – die Chinesen haben sich aber auch ohne eine eigene Fabrik vor Ort gut am Markt eingearbeitet. BredaMenarinibus firmierte als Menarinibus und sollte den Stadtbussektor abdecken, während man für den Reisebussektor den Markennamen Padane reaktivieren wollte. Lange Zeit kam die IIA mangels Kapital und trotz diverser Aufträge aus dem öffentlichen Sektor nicht so recht aus den Startlöchern.

Der bislang nur rein virtuell existierende Überlandbus der IIA soll nun gebaut werden. Grafik: IIA

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