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Im Testeinsatz bei der Hamburger Hochbahn: Der Atak eletric von Karsan. Foto: Hochbahn

Mit dem Hamburg-Takt sollen alle Bürgerinnen und Bürger überall in Hamburg innerhalb von 5 Minuten Zugang zu einem öffentlichen Verkehrsangebot haben. Wichtiger Bestandteil hierfür ist eine bessere Quartiersanbindung. In vielen Fällen werden Standardbusse zu groß sein. Deshalb sollen kleinere Busse – selbstver- ständlich emissionsfrei und leise – angeschafft werden. Dafür testete die Hamburger Hochbahn auch das Modell des Herstellers Karsan. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Um noch mehr Hamburgerinnen und Hamburger für den Öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen, wollen wir ein Angebot machen, das sie tatsächlich überzeugt. Ein wichtiger Baustein dafür werden die Quartiersbusse sein. Sie sollen dort fahren, wo heute noch kein Bus fährt, näher zum Fahrgast kommen und die Quartiere noch besser an Schnellbahnhaltestellen anbinden. Insgesamt werden in den kommenden Jahren rund 600 neue Haltestellen gebaut. Kleinere Fahrzeuge, die emissionsfrei angetrieben werden, können hier ein modernes Mobilitätsangebot sein.“ Der präsentierte Testbus ist ein „Kundenfelderprober“ und mit 8,30 Meter deutlich kürzer als die Standardbusse im HVV, die zwischen 12 und 21 Meter lang sind. Es ist 3,10 Meter hoch, 2,43 Meter breit, bietet 22 Sitz- und 26 Stehplätze und einen barrierefreien Zugang. Der Midi-Bus wird vollelektrisch angetrieben. Die Reichweite liegt nach Herstellerangaben bei rund 300 Kilometern ohne Nachladung. Die Batterien kommen von BMW, das Fahrzeug selbst wird in Bursa (Türkei) gefertigt. Hochbahn-Chef Henrik Falk: „Aktuell analysieren und entwerfen unsere Verkehrsplaner mögliche Linien für den künftigen Einsatz von Quartiersbussen. Dabei spielt natürlich auch der Praxistest vor Ort eine wichtige Rolle. Auf den ersten Testfahrten haben bei diesem Fahrzeug sowohl die Fahreigenschaften, die Wendigkeit und der Elektroantrieb überzeugt.“ Die seit Dezember 2019 bestehende Linie 530 der VHH erfreut sich bereits als Quartiersbus großer Beliebtheit. Die nächsten möglichen Einsatzgebiete für kleinere Quartiersbusse im HVV sind der Bereich Langenhorn (Anbindung an die U-Bahn-Haltestellen Fuhlsbüttel, Langenhorn Markt und Ochsenzoll) und der Bereich Eidelstedt/Lurup (Anbindung an die S-Bahn-Haltestellen Krupunder und Elbgaustraße). Weitere Linien sind in Planung. Schon zum Fahrplanwechsel im Dezember wird in Finkenwerder eine neue Linie starten. Dort wird das angrenzende Quartier besser an die HADAG-Fähre und den Anleger „Landungsbrücken Finkenwerder“ angebunden. Aufgrund noch fehlender emissionsfreier Midi-Busse und der ausreichenden Straßenbreiten kommen hier aber noch Standardbusse zum Einsatz. Henrik Falk: „Wir stehen bei der Fahrzeugauswahl in einem engen Kontakt mit den Herstellern, aber auch mit unserem Schwesterunternehmen VHH, die Erfahrungen mit Quartiersbussen haben. Wir gehen aktuell davon aus, dass wir ab Ende 2022 standardmäßig die ersten klimaschonenden Midi-Busse einsetzen können. Hochbahn/Karsan/PM/Schreiber)

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