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Pünktlich lieferte die ATAC ihre Krippe zur Ausstellung an. Foto: ATAC

Zwischen den vielen Holzhütten fällt der ehemalige Linienbus sofort auf… Foto: ATAC

Papst Franziskus hatte angekündigt, dass Weihnachten 2021 eine peruanische Krippe vor dem Petersdom stehen werde. Aus dem Vatikan wird nun präzisiert, die Krippe bestehe aus mehr als dreißig Einzelfiguren und sei von fünf bekannten Künstlern aus dem Departement Huancavelica geschaffen worden.

„Die Krippe aus Peru will an die zweihundert Jahre Unabhängigkeit des Landes erinnern“, teilt der Vatikan nun mit. „Sie wird einen Ausschnitt aus dem täglichen Leben der Menschen in den Anden zeigen und symbolisch dafür stehen, dass der Sohn Gottes Mensch geworden ist, um jeden Menschen zu erlösen, gleich welcher Sprache, welchen Volkes oder welcher Kultur.“

Gestern ist auf dem Petersplatz eine Ausstellung mit 126 Krippen aus aller Welt eröffnet worden. Dabei ist auch eine Krippe aus Deutschland und eine aus Schokolade – ganze 100 Kilogramm ist sie schwer. Und dann wäre da noch etwas Besonderes, denn der Krippenbus der Azienda per i Trasporti Autoferrotranviari del Comune di Roma (ATAC) fällt schon rein formal auf.

OK, Krippenbus ist dann vielleicht etwas zu viel des Guten. Es ist nur ein Teil eines Busses, genauer gesagt der vordere Teil eines ehemaligen Linienbusses des Typs U210 der Marke Inbus. Dieser Bustyp prägte in den 80er Jahre das Straßenbild des Öffentlichen Personennahverkehrs in Rom, über 680 Einheiten schaftte die ATAC an.

Hinter Inbus stand ein mit Breda, De Simon, Sicca und Sofer ein Konsortium italienischer Bushersteller, dass sich der Standardisierung beim Linienbusbau verschrieben hatte. Inbus stand dabei als Abkürzung für INdustrie AutoBUS, der Name war also Programm. Nach sich De Simon 1987 aus den gemeinsamen Aktivitäten zurückzog, übernahm Breda Bus Leitung der Aktivitäten, Anfang der 90er Jahre löste sich das Konsortium dann aber auf, nachdem Sicca Teil von Iveco wurde.

Im Januar 2015 verkaufte Finmeccanica als Hauptgesellschafter Breda Bus bzw. BredaMenarinibus an die neue Gesellschaft namens Industria Italiana Autobus SpA. Die IIA hat dann die Busfabrik von Iveco in Valle dell’Ufita in Flumeri übernommen und zuletzt mit dem ersten in Italien entwickelten und gebauten Elektrobus aufgefallen. Und die ATAC in Rom hat bekanntlich schon Begehrlichkeiten in Sachen Elektromobilität bekundet…

Die Krippe im ehemaligen ATAC-Bus wurde von den Mitarbeitern Daniele und Mario des Verkehrsbetriebes in den Werkstätten des Busdepots Tor Sapienza in ihrer Freizeit gefertigt. Nun ist hinter den Scheiben des 2,8m hohen und 2,5m breiten ausrangierten Linienbusses die Krippe und damit ein Teil der Weihnachtsgeschichte mit Menschen- und Tierfiguren in einer Landschaft zu sehen, die auch in einem Linienbus durchaus die Gegend von Bethlehem erinnert.

Den Mittelpunkt der ATAC-Krippe bildet ganz traditionell Jesus Christus als neugeborenes Kind. Was sich Daniele und Mario aber mit dem Anbringen an der Steinwand des beleuchteten Hinweisschildes „uscita“ (Ausgang) gedacht haben, wird wohl ihr Geheimnis bleiben…

Die mittlerweile vierte internationale Ausstellung „100 Weihnachtsszenen im Vatikan“ wird pandemiebedingt auch dieses Jahr wieder im Freien unter den Kolonnaden gezeigt, wie der Vatikan erklärte. Die Krippen können kostenfrei und normalerweise täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr bis zum 9. Januar besichtigt werden. Am 24. und 31. Dezember schließt die Ausstellung aber bereits um 17.00 Uhr. (ATAC/Vatikan/omnibus.news/Sr)

Hinter den Scheiben des Linienbusses haben die beiden ATAC-Mitarbeiter Daniele und Mario die Weihnachtsgeschichte dargestellt. Foto: ATAC

Den Mittelpunkt der ATAC-Krippe bildet ganz traditionell Jesus Christus als neugeborenes Kind. Foto: ATAC

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