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Haifisch in 1/87. Foto: Schuco

Haifisch in 1/87. Foto: Arwico

Der Haifisch ist da! Der Schweizer Großhändler Arwico hat den legendären Haifisch jetzt im Rahmen der “Swiss Line” an den Fachhandel ausgeliefert. Und Schuco kündigt den FBW C40U aus der Schweiz jetzt schon für die Neuheiten “Herbst und Winter 2016 / 2017” an.  in Aussicht stellt. Die Schweizer Regie-Post (PTT) suchte Anfang der 50er Jahre einen Nachfolger für die veralteten Haubenwagen, deren Konstruktion noch aus den 30er Jahren stammte. Als erster brachte FBW 1954 eine völlige Neukonstruktion auf den Markt: Der Wagen besaß einen 11 Liter großen, 150 PS starken Direkteinspritzermotor, der unterflur hinter der Vorderachse montiert war. Der Antrieb erfolgte per Wilson 8-Gang Planetengetriebe mit Flüssigkeitskupplung an die Hinterachse. Geschaltet wurde, ohne Kupplungspedal, mit einem Hebel links neben dem Lenkrad. Durch die Unterfluranordnung des Motors konnte bei fast gleicher Außenlänge 24% mehr Nutzfläche gegenüber dem Haubenbus erreicht werden. Auf diesem Fahrgestell setzte Ramseier & Jenzer eine moderne Karosserie mit einem Chrom-Grill, der an Haifisch-Zähnen erinnert – der Bus hatte damit seinen Spitznahmen weg “Haifisch-Postauto”. Diese Bezeichnung sollte später für alle weiteren Alpenwagen dieser Art gelten. Typisch für die von der PTT als Alpenwagen IV-U bezeichnete Fahrzeuggattung (berggängiger Bus der Normgröße 4 mit Unterflurmotor) war der kurze vorderer Überhang, nach oben abgeschrägter hinterer Überhang, 2,30m Breite, Rechtslenkung, einstieg hinter der Vorderachse, Abteil mit Tür für Postsachen im Heck und vollverglaste Dachkuppel mit Zwangsbelüftung. Dieser robuster Fahrzeugtyp war so erfolgreich, dass er für die nächsten 20 Jahre die Alpenpost dominieren sollte. Als man Mitte der 60er Jahre die Flotte modernisieren und größere Fahrzeuge anschaffen wollte, gab es immer noch zahlreiche Bergstrecken, die den Einsatz von Alpenwagen erforderte. Also beschloss die PTT ein letztes Mal, eine Tranche Alpenwagen bei FBW zu bestellen. Diese Fahrzeuge bekamen die Bezeichnung 50U-54R (50 = Fahrgestell mit 8 to. Tragkraft, U = Unterflurmotor,  54 = 5,4m Radstand, R = Rechtslenkung) und hatten 208 PS. Die Karosserien steuerte eine Arbeitsgemeinschaft von Frech-Hoch, Gangloff, Eggli und Hess bei. Mit dem eckigen Aufbau vermied man die Nachteile der Glaskuppeln bei früheren Alpenwagen, nämlich schweißtreibende Hitze bei Sonnenschein und zunehmender Undichtigkeit bei Regen. Mit dem Abliefern des letzten FBW 50U-54R endete 1971 sowohl die Ära der “Haifische” als auch der rechtsgelenkten Postbusse. Der Modellbus ist aus Metall mit Kunststoffteilen gefertigt und wird mit dem Kennzeichen P 24079 ausgeliefert. Experten erkennen sofort ein Sonderkennzeichen, was auf ein Fahrzeug der Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe (PTT) der Schweiz hinweist. Und sie wissen auch, dass das große Vorbild zwischen 1955 und 1961 gebaut wurde. Noch etwas sehen Fans der Schweizer Busse sofort: Vorbild für den kleinen Haifisch ist ein restauriertes Oldtimerfahrzeug der Tanner & Lambach GmbH aus Reigoldswill, wie ein Blick auf die Seitenbande verät.

 

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