Seite wählen

Wird die Deutsche Bahn die profitable Konzerntochter Arriva? Foto: Arriva

DB Arriva gehört seit 2010 der Deutschen Bahn und ist so etwas wie das Tafelsilber: Bei der britischen Bahntochter ist das ausländische NAhverkehrsgeschäft gebündelt. Hunderte Firmen, die mit 50.000 Mitarbeitern in 14 Ländern für mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz sorgen. Weil die Deutsche Bahn derzeit zuhause mit Verspätungen, technischen Problemen und vielen Servicemängeln zu kämpfen hat, die nur mit viel Kapital zu lösen sind, soll nun DB Arriva eventuell versilbert werden. Warum? Weil die Deutsche Bahn 25 Jahre nach der so genannten Bahnreform immer noch fast 20 Milliarden Euro an Schulden hat. Es muss eine Entschuldung her, zu der der Verkauf von DB Arriva beitragen könnte. Wie das Handelsblatt berichtete, ist DB Arriva aber auch ein verlässlucher Eckpfeiler für Gewinne, diese Sparte der Deutschen Bahn habe 2017 einen Umsatz von 5,3 Milliarden Euro erbracht. Dabei wurde ein Gewinn (Ebitda) von 570 Millionen Euro eingefahren. Auch wenn vor mittlerweile neun Jahren für den Kauf nicht preiswert war, bis heute habe dieser Bereich der Deutschen Bahn gezeigt, dass und wie man profitabel arbeiten können. Ein Verkauf würde nur kurzeiten einen Effekt bedeuten sagen Wirtschaftsexperten, denn die erwirtschafteten – durchaus stattlichen – Milliarden wären bei der aktuellen Situation der Deutschen Bahn schnell aufgebraucht. Es bleibt spannend, die Wirtschaftswoche hat nach eigenen Angaben aus Branchenkreisen, die die Verkaufsunterlagen einsehen konnten, erfahren, dass die Deutsche Bahn für Arriva einen Preis von 3,5 bis 4,0 Milliarden Euro erzielen kann. Investmentbanken würden gerade das Interesse potenzieller Käufer sondieren, wie die Zeitung weiter berichtet. Die Bundesregierung verlangt einen umfassenden Konzernumbau, wie der Spiegel berichtet. Der verantwortliche Verkehrsminister Andreas Scheuer sucht mit Bahnchef Richard Lutz Wege aus der Krise des Staatskonzerns.

Teilen auf: