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Empresa Municipal de Transportes de Palma de Mallorca (kurz EMT Palma), die städtische Verkehrsgesellschaft der Inselhauptsadt Mallorca, hat drei von fünf bei Solaris bestellten Urbino 12 hydrogen erhalten. Foto: Solaris

Auf dem Foto von links: der stellvertretende Bürgermeister für nachhaltige Mobilität, Francesc Dalmau, der Vorstandsvorsitzende von Solaris, Javier Iriarte, der Vorstandsvorsitzende von Enagás Renovable, Antón Martínez, der Delegierte der Regierung der Balearen, Aina Calvo, Bürgermeisterin von Palma, Jose Hila, der Präsident der Regierung, Francina Armengol, die Generaldirektorin des IDAE. Instituto para la Diversificación y Ahorro de la Energía, Joan Groizard, der Vizepräsident für Energiewende, produktive Sektoren und demokratisches Gedächtnis, Juan Pedro Yllanes, der Vorstandsvorsitzende von Power to Green Hydrogen Mallorca und Direktor für Innovation bei ACCIONA Energía, Belén Linares, der Generalsekretär für Verkehr und Mobilität des Ministeriums für Verkehr, Mobilität und Stadtentwicklung, María José Rallo. Foto: Solaris

Die Wasserstoffbusse werden mit grünem Wasserstoff betrieben, der auf der Insel produziert mit Hilfe des europäischen Projekts GreenHysland produziert wird. Foto: EMTPalma

Empresa Municipal de Transportes de Palma de Mallorca (kurz EMT Palma), die städtische Verkehrsgesellschaft der Inselhauptsadt Mallorca, hat drei von fünf bei Solaris bestellten Urbino 12 hydrogen erhalten. Die Wassersstoffbusse sollen noch diese Woche in den Liniendienst in Palma gehen. Die neuen Linienbusse wurden jetzt im Rahmen einer offiziellen Feier zur Indienststellung der ersten Wasserstoffbusse vor dem Rathaus präsentiert.

Die Wasserstoffbusse werden mit grünem Wasserstoff betrieben, der auf der Insel produziert mit Hilfe des europäischen Projekts GreenHysland produziert werden wird. Das Projekt wird mit EU-Mitteln für die nachhaltige Entwicklung und den Kampf gegen den Klimawandel gefördert. Die Wasserstofffabrik befindet sich in der Inselmitte in Lloseta.

Die Anlage, die für bis zu 300 Tonnen Wasserstoff pro Jahr ausgelegt ist, fährt die Produktion zur Zeit erst hoch. Zum Start der Solaris Urbino12 hydrogen Busse wird der nötige Wasserstoff deshalb nicht aus Lloseta, sondern wird von Acciona und Enagás in entsprechenden Flaschen vom spanischen Festland aus angeliefert.

Der Strom für den Betrieb der Anlage kommt aus Solarparks, die neben der Fabrik in Lloseta sowie in Petra stehen. Die Betreiber versichern, dass die gesamte Energie, die für die Herstellung des grünen Wasserstoffs benötigt wird, aus erneuerbaren Quellen stamme. Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser hergestellt. Dafür wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet, grüner Wasserstoff ist deshalb CO2-frei.

Grüner Wasserstoff gilt als die einzige umweltfreundliche, klimaneutrale Möglichkeit der Wasserstoffgewinnung. Perspektivisch soll damit zumindest ein Teil des heutigen Verbrauchs von fossiler Energie (Erdöl, Erdgas, Kohle usw.) ersetzt werden. Im Gegensatz zu Strom wird mit Wasserstoff speicherbare Sekundärenergie gewonnen. Auf diese Weise kann eine zeitliche und örtliche Entkopplung zwischen Erzeugung und Verbrauch erreicht werden.

Am Rande der Vorstellung wurde auch über FCEV- und BEV-Busse gesprochen. Es ist davon auszugehen, dass die Effizienz von serienmäßig hergestellten Elektrolyseuren zur Wasserstoff-Herstellung bei rund 70 Prozent liegen wird. Das heißt: Rund 70 Prozent der Energie, die für die Elektrolyse aufgewendet wird, wird auch in Wasserstoff gebunden. Auch wenn BEV-Busse aufgrund des Nachteils der zwei Energieumwandlungen bei FCEV-Bussen Brennstoffzellenbussen ökonomisch und ökologisch vorteilhafter sind, ganz ohne FCEV-Busse geht es nicht.

Lange Umläufe ohne ausreichende Lademöglichkeiten auf der Strecke sind aktuell die Einsatzbereiche für FCEV-Busse.Langfristig werden beide Systeme nebeneinander bestehen, denn die lokalen Gegebenheiten würden nach Ansicht von Experten das eine oder andere System mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen bedingen. Aus diesem Grund halten bei EMT Palma neben BEV- auch FCEV-Busse im Rahmen der Fahrzeugerneuerung Einzug in den Fuhrpak. Die neuen grünen Wasserstoffbusse seien nach Angaben von EMT Palma ein weiterer Schritt in Palmas Engagement für nachhaltige Mobilität und neue Kraftstoffe.

Palma nach Barcelona die zweite spanische Stadt, die über eine Fahrzeugflotte verfügt, die mit grünen Wasserstoff betrieben wird. Der zur Zeit aus Mallorca produzierte grüne Wasserstoff verlässt in Tank-Lkw die Fabrik zum Kunden. Größter Abnehmer ist zur Zeit EMT Plama, der Wasserstoff soll aber zukünftig auch für die Wärmegewinnung und die Erzeugung von Strom für Gebäude, besonders in denen der öffentlichen Verwaltung, genutzt werden.

Insgesamt hat EMT Palma fünf grüne Wasserstoffbusse des Typs Urbino 12 hydrogen von Solaris erworben, die für 4.832.135 Euro (einschließlich Mehrwertsteuer) entsprechend ausgeschrieben wurden. Die neuen Linienbusse wurden von der Regierung der Balearen finanziert und sind eines der Vorzeigeprojekte von der Regierung der Balearen, um die auf den Inseln festgelegten Umweltzielen zu erreichen. Die Europäische Union hat über die Clean Hydrogen Partnership 10 Millionen Euro für die Durchführung dieses Projekts bereitgestellt.

Mit den Solaris Urbino 12 hydrogen feiert die EMT Palma auch eine besondere Premiere: Es die ersten Wasserstoffbusse, die von Solaris in Spanien in Dienst gestellt werden. Die fünf Urbino 12 hydrogen sind Teil der zweiten Phase der Erneuerung des Fuhrpark von EMT Palma, schrittweise werden insgesamt 65 neue Linienbusse eingepflegt. Mit Abschluss dieser Phase, die 2015 begann, wird EMT Palma mehr als 90 Prozent der Flotte erneuert haben. Die EMT-Busflotte besteht aus insgesamt 180 Bussen, von denen 100 der Empresa Municipal de Transportes de Palma de Mallorca gehören.

Wie wichtig das Vorhaben für die Linksregierung auf Mallorca ist, zeigte die Präsenz der Politiker bei der Vorstellung. Neben Bürgermeister José Hila (Sozialisten) waren unter anderem auch Ministerpräsidentin Francina Armengol sowie der Vizepräsident und Energieminister Juan Pedro Yllanes vor Ort, aber auch Vertreter der spanischen Zentralregierung und der Wirtschaft. (EMTPalma/Solaris/omnibus.news/Sr)

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