Die Busse der EVM-Verkehrsgesellschaft, die im Koblenzer Stadtverkehr unterwegs sind, werden mit moderner Filtertechnik ausgestattet, die dazu notwenige Investition beträgt nach Unternehmensangaben rund eine Million Euro. Insgesamt sollen 41 Busse umgerüstet werden. Um 34 Tonnen soll sich der Stickoxidausstoß pro Jahr dadurch reduzieren, was einer Verringerung um etwa 80 Prozent entspreche, teilte die EVM-Gruppe mit. Die EVM-Verkehrsgesellschaft setzt dabei auf sogenannte SCR-Systeme (Selective Catalytic Reduction). Dabei werden die Stickoxide in einer Reaktion mit Harnstoff bei Abgastemperaturen von mehr als 240 °C zu molekularem Stickstoff – dem Hauptbestandteil von Luft – umgewandelt. SCR ist eine bekannte Technik, die vom Prinzip her auch bei Fahrzeugen der Abgasnorm Euro 6 verwendet wird. EVM verweist auf positive Erfahrungen, die bereits andere Verkehrsunternehmen mit dieser Technologie gemacht haben. So hätten beispielsweise die Paderborner und Tübinger Verkehrsbetriebe mit der Filtertechnologie sehr gute Erfahrungen im Rahmen eines qualifizierten Tests gemacht. Bei nachgerüsteten Bussen seien die Euro 6-Kriterien sogar unterschritten werden. Dabei handele es sich nicht um Laborwerte, sondern um Resultate aus dem tatsächlichen Einsatz im Stadtverkehr. Jetzt hat die Umrüstung begonnen, im ersten Halbjahr 2018 soll alles abgeschlossen sein. „Mit dieser beispiellosen Umrüstaktion von insgesamt 41 Bussen möchten wir unseren Teil zu einem geringeren Schadstoffausstoß beitragen“, erklärt Marcelo Peerenboom, Pressesprecher der EVM-Gruppe.
Um 34 Tonnen kann sich der Stickoxidausstoß pro Jahr so reduzieren; das entspricht einer Verringerung um etwa 80 Prozent. Tests von Nutzfahrzeugexperten der Hochschule Landshut zeigen, dass die Technik der umgerüsteten Busse in anderen Städten die aktuell vorgegebenen Euro-6-Kriterien im Straßenverkehr sogar noch unterschreiten. Ob diese Werte auch in Koblenz erzielt werden, wird die evm Verkehrs GmbH von einem unabhängigen Institut testen lassen. Zudem werden die realen NOx-Werte über eine Datenstrecke in Echtzeit an einen Rechner übermittelt. „Diese Daten werden wir unseren Kunden zugänglich machen. Wir sind zuversichtlich, dass die Umrüstung eine schnelle Verbesserung der Emissionswerte unserer Busse bewirkt“, so Marcelo Peerenboom. „Wichtig ist aber auch zu betonen, dass der öffentliche Nahverkehr nicht das Problem, sondern Teil der Lösung ist. Würden mehr Menschen den Bus nehmen, gäbe es weniger Autos in der Stadt und damit auch eine bessere Luft.“ Bei den 23.000 Fahrzeugen, die täglich den Knotenpunkt am Wöllershof durchkreuzen, handelt es sich gerade bei 4 Prozent um Busse und Lkw. Neben dieser Umrüstung prüfe man derzeit auch, E-Busse einzusetzen, berichtet Jürgen Czielinski, der Geschäftsführer der EVM-Verkehrsgesellschaft. In den nächsten Wochen werde ein Elektrobus geliefert, der auf seine Praxistauglichkeit geprüft werden soll. Vom Ergebnis dieses Tests hänge ab, ob die EVM-Verkehrsgesellschaft ein Konzept zum Einsatz von E-Bussen im Koblenzer Linienverkehr erstellen und dabei auch Zuschussmöglichkeiten klären wird.